Einführung
Wenn man an einem lauen Sommermorgen feste Schuhe an die Füße schnallt und sich seinen Wanderstab aus der Ecke neben dem Ofen nimmt, zur Tür hinaustritt, das heitere, schnelllebige Britain verlässt und sich aufmacht zu den Bergen im Norden, so findet man einen kleinen Pfad der hinauf zu den ersten Gipfeln führt.
Man lässt schnell die letzten Bäume hinter sich und tritt hinaus in eine andere, klare Welt.
Und wenn man hoch droben nun steht und über die unüberwindbaren Kluften und scharfen Felswände des Gebirges hinweg schaut, so sieht man in weiter Entfernung, eine tiefe Narbe im Gebirge.
Dort soll sie liegen, die Strafkolonie. Ein Tal, so munkelt man, gehauen von unseren Vorvätern.
Mit Muskelkraft und dem schieren Willen sollen sie sich durch den Fels geschlagen haben, um einen Ort zu schaffen für die Geächteten.
Die Entstehungsgeschichten
Eine der gern erzählten Geschichten in unserem Tal lässt sich ungefähr wie folgt hören:
Vor langer, langer Zeit lebten unsere Vorfahren im Dunklen. Das war die Zeit bevor noch dieses Dorf selbst in einer Idee existierte.
Im Dunklen gab es Krieg, Schmerz, Krankheiten und Leid. Diese vier Geiseln unseres Volkes manifestierten sich in Zarnulf´Thar, dem Herrscher dieser Welt. Obwohl er ein Wesen aus Fleisch und Blut war, hatte er die Macht nur mit seinem Willen seine Untergebenen zu Quälen und zu töten. Und noch eines Unterschied ihn von den Menschen: Er nährte sich von ihnen, jeder Schrei, jede Träne und jeder Tod ließen seine Macht wachsen. In diesem Dunklen, nur erleuchtet von dem Glimmen des Feuers, welches in den Augen dieser Wesenheit brannte, mussten die Menschen für ihren Herrscher sein Reich errichten und sterben.
Und an der Seite des Zarnulf´Thar waren andere Wesenheiten, ähnlich dem Menschen, doch auf groteske Weise entstellt. Kleiner oder größer, die Farbe der Haut in allen Farben die existieren. Sie waren im Streit untereinander um die Gunst ihres Gebieters und quälten die Menschen.
Unfähig sich aus den Klauen des großen Einen, Zarnulf´Thar zu entreißen, betete unser Volk zu den Vieren. Immer wenn der dunkle Herrscher schlafen ging, streckten die Menschen ihre Arme in die Dunkelheit um den sicheren Griff der Viere zu spüren, der sie retten sollte.
Doch lange Zeit passierte nichts. Einige der Menschen liessen ihre Hoffnung fahren und ergaben sich ihrem Schicksal. Doch einige wenige, beteten weiter zu den vier Göttern. Sie hielten fest an ihrem Glauben und hielten stand gen den Geisseln des Einen. Sie halfen sich, teilten ihr Brot und heilten gegenseitig ihre Krankheiten.
So hörten die Vier, die Erschaffer der Welt, endlich ihren Ruf und erschuffen das Licht der Sonne. Doch um die Menschen in das Licht zu führen mussten sie einen Kampf mit dem Einen beginnen.
Die Viere brachten einen heiligen Krieg über das dunkle Land und rangen mit dem dunklen Herrscher. Die Menschen lehnten sich auf, als sie das Erscheinen ihrer Götter erkannten und stritten mit den Wesenheiten des Zarnulf´Thar.
Viele Menschen starben, andere ergaben sich den Heerscharen des Einen. Doch diejenigen, welche starken Glaubens waren und die Ankunft der Viere schon erahnt hatten, blieben standhaft.
Die Viere bezwangen letztendlich den Einen und brachten ihn in ein Verlies, welches sie mit einem großen Siegel versperrten. Die Menschen aber, welche festen Glaubens waren, wurden noch während die Schlacht um sie tobte, von den Göttern an die Hand genommen und aus dem Dunkeln in das Licht geführt.
Hinter ihnen verschwanden die gellenden Schreie der Wesenheiten und der zurückgebliebenen Menschen, die um die Macht im dunklen Reich kämpften und vor Ihnen tauchte der Platz auf, in dem unser Dorf nun steht.
Die Götter hatten einfach eine Kerbe in das Dunkle gerissen, einen Platz wo das Licht hinfallen konnte. So konnten die Pflanzen und die Bäume wachsen, und so konnten sich die Tiere ernähren, von denen wir heute essen.
Und wenn ihr auf die andere Seite unseres Tal schaut, dann seht ihr das versiegelte Tor, in dem der Eine schläft.
Niemals, aber auch niemals, dürft ihr euch dem Tor auch nur nähern. Ebenso wie die Felswände dieses Tales, dahinter befindet sich die Dunkelheit...
Es gibt auch noch eine andere Erzählweise dieser Geschichte. Die beiden Geschichten unterscheiden sich aber nicht gross:
Eine grosse Seuche, Streit zwischen Ihnen und uns - viele Tote.
Vor vielen Jahren waren wir mal ein Volk! Ich kann es nicht glauben, dass diese Schurken einmal zu uns gehört haben, aber das hat wohl das Schicksal bestimmt. Das ganze hat vor rund vierzig Sommern angefangen. Wie unsere Grosseltern sagten, lebten wir schon viele Generationen in diesem Tal, ob wir schon immer hier lebten, das weis niemand. Auf jedenfall wollten die anderen vor diesen vierzig Sommern rausfinden, was fern dieses Tales ist, in den weiten des Gebirges. Sie machten darum eine Gruppe und bauten Leitern, grosse Leitern.
Ich kann mich noch erinnern wie sie an einem sonnigen Tag davon geklettert sind. Mir war gemischter Gefühle, da mein damals noch junger Sohn mit ihnen mitkletterte, er hatte sich von uns abgewandt. Ich und meine Frau Leila schauten ihnen nach, bis sie nicht mehr zu sehen waren. Nachher machte ich mich auf, um ein paar Bretter für unsere neue Taverne zu zusägen.
Wochen vergingen, ohne dass wir etwas von ihnen hörten.
Wir entdeckten wie die Vögel nester aus Kleider machten. Ein Sommer lang, sahen wir auch keine Geier mehr. Unser Pfarrer sagte uns, dass sie verschollen sind.
Die Götterwelt
Das Tal ist eine relativ junge Welt als Verbindungsstück zwischen den beiden höheren Ebenen der Götter von Gut und Böse, die nachweisbar in das Geschehen der Geschichte eingegriffen haben, eingreifen und es auch bis in alle Zeit weiter tun werden.
Was die Götter genau sind, liegt im Verborgenen und es wird wohl keinem Wesen vergönnt sein, ihre genaue Beschaffenheit und Konstellation zu ergründen. Die Wege des Göttlichen sind unergründlich. Folgend soll jede existierenden Gottheiten in ihren Eigenschaften und Einflussgebieten beschrieben, die unweigerliche Fakten sind.
Die Viere und der Zanulf T'har
Die Energien, die die Welt des Tals formten, erblühen ließen und das Leben schufen, hatten schon immer den Namen „Die Viere“ bestehend aus vier Gottheiten, die sich das Behüten ihrer Wesen aufteilten. So wie den Vieren als Verkörperung des Guten ihr Wohl nahe lag, verfolgt der Zanulf T'Har seine ganz eigene Ansicht davon wie die Menschheit zu behüten ist. Als Kontrast zum besonnenden Guten der Viere, verkörpert der Zanulf T'har, auch der Eine genannt, jegliche Vorstellung des Bösen. Da es niemand mehr gibt, der Zanulf T'har anbetet oder an ihn glaubt, ist er nicht mehr wichtig. So wird in diesem Geschichtsbuch Zanulf T'har nicht weiter behandelt.
Akora
Göttin der Liebe, der Fröhlichkeit
Vielfältig sind ihre Lehren und die Gaben, die sie den Wesen schenkt. Gesellschaften die sich mit Tanz und Wein amüsieren, lachende Kinder, fröhliche Wesen die das Leben in vollen Zügen genießen, Zeugen von ihrer Schöpfung und erfüllen ihr Herz mit Freude. Es sind nicht Tempel oder große Gebilde die Akora rühren, sondern mehr das Verhalten der Wesen stellt die Göttin zufrieden. Die größte Ehre an die Göttin sind verschiedene Feste an denen sich ihre Schöpfungen amüsieren und alle in Harmonie zusammen feiern und leben. Überall ist man umgeben von ihren Wundern. All jene die an Akora glauben, erfüllt sie mit Glück und Freude. Selbst die Armen die nicht viel besitzen, werden auch in den harten Zeiten Aufmunterung finden.
Dargor
Gott des Lebens
Er wacht über den stetigen Kreislauf der Zeit, über das Leben und den Tod, sowie der Gesundheit jedes Menschen. Man sagt der Tod hat viele Gesichter und so sehen auch einige Dargor unterschiedlich. Dargor wird darum oft mit dem Mond verglichen.
Einige sehen ihn als einen milden Erlöser an. Der das Leid anderer lindert und den Seelen die letzte Ruhe schenkt, die sie sonst nie hatten. Einige fürchteten diesen Gott. Sie haben keine Möglichkeit ihn zu überzeugen dass ihre Zeit noch nicht gekommen ist.
So ist es nur zu gut verständlich, dass ihm eine Vielzahl an Gebeten gewidmet sind. Sei es für die Geburt eines gesunden Kindes, für ein gesundes und langes Leben oder das er den Leiden im Alter endlich ein Ende setzt.
Harassal
Gott des Handels, der Jagd, des Krieges und des materiellen Wohlstandes.
Vorwiegend von Männern verehrt.
Der Gott des Wohlstandes, Harassal, manche beten zu ihm in harten Zeiten, wenn die Arbeit für Nahrung reicht auf das Harassal es gnädig mit ihnen meint und ihnen ein paar Happen Fleisch zukommen lässt. Es überrascht nicht, dass vorwiegend Männer zu ihm beten, da dieser auch der Gott der Jagd und des Krieges ist, jedes erlegte Wild ist ein Geschenk seiner Gnaden und wird ehrenvoll behandelt. Alles vom Wild und Erlegtem wird verwendet, etwas weg zu schmeißen wäre eine Beleidigung an Harassal.
Arkan
Der Gott der Weisheit, der Schöpfer des unerklärlichen und des freien Willens.
Speziell Gelehrte und Alchemisten bewundern die vielseitigen und erstaunlichen Schöpfungen Arkans. Seiner Macht entsprang das selbstständige Denken und die Befähigung zur unerklärlichem aller Art.
Weise Gelehrte zählen zu den am meist geschätzten Menschen, die Verehrung Arkans ist ein Zeichen von Weisheit, Alter, Tugend und geistiger Stärke. Arkan ist ein friedfertiger Gott, der statt Waffen Worte schwingt, sei es zum Sprechen von Psalmen oder von Worten der Weisheit zur Lehre oder Unterhaltung.
Feiertage
Es gibt eine Vielzahl von Feiertagen. Wie und wann diese gefeiert werden, bestimmt das Dorf- oder Familienoberhaupt. Natürlich beratschlagen die sich mit gelehrten. So dass der Mond richtig steht, das Wetter stimmt und noch viele weitere Dinge.
Einige wichtige Feste sind hier aufgelistet:
Frühlingsbeginn
Die Geburt
Der Tod
Die Ehrerbietung (Ein Feiertag des Gottes Harassals)
Tag der Freiheit
Tag der Wandlung
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