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Ein Schatten wandert strammen Schrittes durch das Licht einer wild im Wind flackernden Fackel.
Das Klappern der Rüstung zeugt von Stadtwachen, die wie jede Nacht wachsam auf den Stadtmauern
patroullieren.
Kurz darauf verstummt das Klappern.
Eine der Wachen beugt sich ein wenig über die Brüstung.
In der Ferne macht sie ein sich schnell näherndes Licht aus.
Die Wachen am Tor gehen in Position.

Kurze Zeit später ist ein Reiter zu erkennen.
In der einen Hand hält er seine Fackel, die Andere greift fest an die Zügel.
Als die Wachen die Banner am Pferd erkennen, trauen sie ihren Augen nicht.
Von der Überraschung erstarrt, versäumen sie dem Reiter platz zu machen,
der eilig an sie vorbei reitet und die Wachen dabei zur Seite stößt.
Das Klackern der Hufe hallt durch die Gassen der Stadt und verstummt erst als
der Reiter Jeremiah den Ausrufer erreicht.
Vor ihm bäumt sich das Pferd auf.
Eine Schriftrolle mit königlichem Siegel wechselt den Besitzer.
Direkt danach reitet der Bote wieder von dannen.

Jeremiah bricht das Siegel und beginnt die Nachricht zu lesen.
Als er fertig ist, rollt er sie wieder zusammen und verkündet seither:

Höret, Höret!

Freudige Kunde von unserem König, Hinrich von Britannia!
Mit Bedauern haben ihn die Geschehnisse erreicht, die seine Bürger schon viel
zu lange terrorisieren.
Da der Stadthalter die Stadt verlassen hat, wurde das königliche Heer auf den Rückweg
geschickt und der König selbst wird heimkehren um sich der hiesigen Probleme anzunehmen!

Noch marschiert das Heer, doch schon bald werden die schimmernden Rüstungen der Armee die Stadt
erhellen und die Weisheit des Königs das Reich wieder zu Frieden und Glanz führen.

Möge diese Zeit sobald wie möglich eintreten.
Wir warten sehnsüchtig auf weitere Kunde!

Hinrich, König von Britain horchte leicht gereizt den Ausführungen der Wache, welche ängstlich von den Vorkommnissen am Hafen berichtete.

Seiner Ansicht nach konnte das gut und gern die Tat eines mittelmässig begabten Zauberers sein, aber er konnte es sich nicht leisten, die Ängste der Bevölkerung nicht ernst genug zu nehmen.

So ordnete er eine Verstärkung der Zugänge Britains durch Paladine seiner eigenen Wache an und ließ zudem ein Schreiben an Sarban Nicolarvi aufsetzen, mit dem Befehl, die Umstände am Hafen umfassend aufzuklären.

Sarban war Großmeister der Alchemie und beschäftigte sich mit Hexerei. Er genoß das Vertrauen der Stadtbewohner und seinen Worten würde man Gehör schenken, sollte er einen harmlosen Zauber als Ursache für das blutige Wasser entdecken.

Zufrieden mit sich wandte er sich der Planung seines Abendessens zu.

Hinrich nahm die Botschaft mit einem Lächeln zur Kenntnis und setzte sich bei nächster Gelegenheit an seinen Schreibtisch um persönlich eine Antwort zu verfassen.

Sehr geehrter Dante Lacroix,

euer Geschenk hat mich erfreut. Es übertrifft die meisten Geschenke die ich bekomme an Nützlichkeit bei weitem. Sehr gerne würde ich euch bei einer meiner nächsten Audienzen begrüßen, um mich persönlich zu bedanken und ein wenig zu plaudern.

Mögen die Viere bis dahin ihre schützenden Hände über euch halten!

Hinrich von Britain


*Ein Bote wird beauftragt das Schreiben zu überbringen*

Dem aufmerksamen Beobachter wird nicht entgangen sein, dass Stadtwachen das gesamte Stadtgebiet Britains überprüfen. Es werden sämtliche Ställe und Anbindestangen von kranken, halb verdursteten Pferden und Packtieren befreit. Einige Pferde werden in den nahegelegenen Wäldern ausgewildert, die meisten allerdings sieht man den traurigen Weg zum Hinterhof des Metzgers mit letzter Kraft gehen.

Einige Packtiere und Reitpferde werden zu den Ställen am Königsschloss gebracht, wohl um sie dort fachkundig gesund pflegen zu lassen.
An einigen Ställen hängen Pergamente, die die Besitzer der abgeführten Tiere darüber informieren, dass sie diese vom König zurück erhalten können, so sie denn noch leben.

*An allen Anschlagbrettern in jeden noch so kleinen Winkel des Landes hängen große Pergamente, prächtig verziert, wie man es von den Bekanntmachungen des Königs gewohnt ist.
Auf den öffentlichen Plätzen stehen Ausrufer des Königs und lesen den Aufruf laut vor.*


An alle wehrfähigen Bürger des Landes!

Eine widerliche Kreatur, eine Ausgeburt des Bösen bedroht unser Land. Tapfere Männer sind gefallen bei dem Versuch, das Land von dieser Bestie zu befreien.
Wir können und wollen nicht länger schweigen und zusehen, wie das Böse Macht über uns gewinnt.
Deshalb fordere ich jeden auf, der des Tragens einer Waffe mächtig und tapfer genug ist, meinem Ruf zu folgen und das Land von diesem Fluch zu befreien.
Alle tapferen Helden, denen es nach Ruhm und Ehre auf dem Schlachtfeld dürstet, mögen sich am ersten Tag des nächsten Monats, eine halbe Stunde bevor die achtzehnte Stunde beginnt, beim Schloss einfinden.

Mögen die Viere uns in diesen schweren Tagen mit ihrem Segen begleiten

Hinrich, König von Britain

Ehrwürdiger Elias, treuer Diener der Viere!

Sorgt euch nicht, dass ich das Wohl des Volkes und meine Verantwortung dem Land gegenüber aus den Augen verliere.
Wohl stimmt es, dass ich mich voller Trauer einige Stunden in die Kapelle zurückzog. Doch tat ich dies nur, um in dieser heiligen Halle Rat und Trost bei den Vieren zu suchen. Dies, so denke ich, kann doch bei euch nur Zustimmung finden.
Was die böse Kreatur angeht, die im Lande ihr Unwesen treibt, habt ihr natürlich vollkommen recht. Nun ist nicht die Zeit zu zaudern und zu hadern, sondern zu kämpfen! Selbst wenn es den Tod bedeuten sollte!

Mein Dank gilt euren mahnenden Worten
Mögen die Viere stets ihre schützenden Hände über euch halten

Hinrich von Britain

Die Fahnen in der Stadt sind alle eingezogen.

Weder in den Wachhäusern, noch im Schloss hört man das sonst übliche laute Stimmengewirr und Gelächter.

Jeder Kommandant gibt seine Befehle leise und ohne Energie.

Die Wachen an den Toren und die Patrouillen in der Stadt tragen ein weißes Band am linken Arm, um ihrer Trauer um Coldron Vandora Ausdruck zu verleihen.

An allen Anschlagbrettern hängen reich verzierte Pergamente des Königs, die den Tod des ehrenwerten Coldron Vandora bekanntgeben und seine Taten für das Land rühmen.

Der Schock über das Gehörte ließ Hinrichs Gesicht zu einer Maske erstarren. Er zwang sich die Essensreste in seinem Mund herunterzuschlucken und suchte dann nach passenden Worten. Da ihm scheinbar nichts einfiel, was er dazu hätte sagen können, starrte er minutenlang einfach in die Luft.
Dann plötzlich, für alle Anwesenden etwas überraschend, sprang er auf und gab mit monotoner Stimme einige Anweisungen.
Danach begab er sich in die Kapelle und verbat sich fürs erste jede Störung. Er versuchte Trost im Gebet zu finden, doch in seinem Kopf dröhnte eine Stimme und wiederholte immer wieder drei Worte:
            " Güllegrube in Busenbimmel"

Welch unwürdiger Tod für einen Helden Britains! Welch großer Verlust für das Land und auch für den König selbst, der in Coldron Vandora immer einen ehrlichen Ratgeber gehabt hatte.

"In allen Teilen des Landes sind berittene Boten des Königs unterwegs. An allen öffentlichen Plätzen machen sie halt, entrollen ein Pergament und verkünden die darauf verfasste Botschaft"

Tapfere Männer und Frauen!

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen und deshalb suche ich die Tapfersten des Landes, damit sie unter meiner Führung eine Einheit des Mutes und der Stärke bilden. Es möge sich jeder Mutige melden, der reinen Herzens und ein wahrhaft Gläubiger der Viere ist. Mag es euch an Kampfeskraft und Rüstung auch noch fehlen, der wahre Held entsteht zuerst in Kopf und Herz.

So mögen sich also alle Interessierten bei der Wache am Schloss in Britain einschreiben lassen oder sich am ersten Tag der Woche zur 20. Stunde im Audienzsaal dem König persönlich vorstellen.

Hinrich, König von Britain

"Ein Bote begibt sich in die kleine Schmiede von Alyssa in Britain um ihr ein Schreiben des Königs zu überreichen."

Verehrte Dame Alyssa Anibas!

Mit Wohlwollen habe ich euer Schreiben gelesen und bedanke mich für euer ehrliches Interesse an Britain und seinen Bürgern. Gern nehme ich euer angebotenes Geschenk im Namen der Bürger Britains an und versichere euch meine Dankbarkeit. Da ein Geschenk auch immer das Wesen des Schenkenden offenbahrt, möchte ich euch gern die Wahl des Metalls überlassen. Und wer könnte dies besser wählen, als ihr, der ihr die beste Schmiedin seid und eure hohe Kunstfertigkeit in aller Munde?

Mögen die Viere ihre schützenden Hände stets über euch halten!
Hinrich, König von Britain

"An allen Anschlagbrettern des Landes hängt ein, wie gewöhnlich prachtvoll verziertes Pergament des Königs"

Bürger von Britain!
Die zwölf Soldaten, die dabei zugesehen haben, dass ihre Kameraden zu Tode gefoltert wurden, sind eine Schande für unser Land. Derart feige Soldaten braucht kein Land und kein rechtschaffener Bürger hat einen so schlechten Schutz durch die Soldaten seines Landes verdient.
Aus diesem Grunde sind die Jammergestalten aus dem Lande verbannt und mögen sie je wieder den Boden Britains betreten, so steht ihnen auch ein grausamer Tod bevor.

Mögen die Viere ihre schützenden Hände über Britain halten

Hinrich, König von Britain

Hinrich, König von Britain war außer sich vor Wut und obwohl die Beerdigung der gefolterten Mannen nun schon einige Tage her war, wollte sich die Wut, die in seinem Inneren fraß nicht legen.
Zwölf seiner Soldaten hatten schlotternd dabei zugesehen, wie ihre Kameraden einen unwürdigen Tod gestorben waren und noch immer trugen die Feiglinge die Rüstung mit dem Wappen Britains. Britain, einst ein stolzes Land wurde scheinbar nun verteidigt von feigen Muttersöhnchen. Da hätte er gleich die Feinde des Landes zu seinen Soldaten machen können!

Er warf sein Zepter auf den Boden, so dass die Wache neben ihm zusammenzuckte und schimpfte vor sich hin. Lieber tot hätte er die ganze Einheit gesehen, als nun diese Schmach ertragen zu müssen. Dies durfte niemals wieder geschehen!

Er rief sich einen Schreiber und diktierte einen Befehl.

"Im Namen des Volkes von Britain werden mit sofortiger Wirkung die Männer aus meinem Dienst entlassen, die untätig der Folterung zwei ihrer Hauptmänner und eines Kameraden zugesehen haben. Die Männer sind angewiesen das Land zu verlassen und nicht zurückzukehren. Eine Zuwiderhandlung hat den Tod durch den Strick zur Folge."

Er unterschrieb den Befehl, siegelte das Pergament und schickte sogleich Soldaten der Wache, diesen auszuführen.

Hinrich haßte Feiglinge und er selber wäre lieber gestorben, als einen Kameraden in Stich zu lassen. Seine Wut war nun tiefer Besorgnis um sein Land gewichen und er ging in die Kapelle, um bei den Vieren um Kraft für die kommenden Monate zu beten.

*Erneut hängt ein Pergament mit  edlen Verzierungen und dem Siegel des Königs aus*

Bürger des Landes!

die Audienz am heutigen Tage muss leider entfallen, da den Trauerfeiern für drei meiner treuesten Soldaten der nötige Raum gegeben werden muss.
Wichtige Anliegen können am dritten Tag der Woche zur 20. Stunde bei mir im Schloss vorgebracht werden.

Hinrich von Britain

*Ein prachtvol verziertes Pergament mit dem Siegel des Königs hängt an allen Anschlagbrettern Britains*

An das Volk von Britain!
Schwarz gewandete Gestalten, die bis zur Unkenntlichkeit maskiert waren haben vor zwei Tagen drei verdiente Soldaten des Landes auf grauenhafte Weise verstümmelt und getötet. Eine der Gestalten scheint eine Frau zu sein, die an Grausamkeit kaum zu übertreffen ist.
Hiermit sei bekannt gegeben, dass Hinweise, die zur Ergreifung dieser Unmenschen führen mit einem hohen Lösegeld belohnt werden.
Zudem werden alle Bürger zur besonderen Vorsicht und Aufmerksamkeit aufgefordert.

Mögen die Viere ihre schützenden Hände über Britain halten

Hinrich von Britain

Über dem prächtig verzierten Pergament mit des Königs Siegel hängt ein weiteres Pergament mit folgendem Inhalt:

Der König gibt bekannt, dass die nächste Audienz am ersten Tag der nächsten Woche leider entfallen muss. Wichtige Amtsgeschäfte machen seinen Aufenthalt ausserhalb Britains notwendig.