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Auge um Auge...

Begonnen von Malawin, 27. Dezember 2013, 15:22:45

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Malawin

Malawin befindet sich in seinem Quartier. Er sitzt auf einem hölzernen Thron. Vor ihm sein Schreibtisch. Darauf stehen entzündete Kerzen und ein offenes Buch. Er hat soeben etwas zu Ende geschrieben. Sein Blick schaut auf, durch das Fenster hindurch, ins Dunkel der Nacht.

Meist wirkt er so gefasst und freundlich. Doch in letzter Zeit ist Malawin ernst geworden, verbittert. Das letzte Opfer des Mörders, das junge Mädchen, es lässt ihn nicht mehr los. Seine Hände krallen sich in die Lehnen seines Sitzes.
Der leblose Körper will nicht vor seinem geistigen Auge verschwinden. Die Figur, das lange dunkle Haar. Sie ist seiner Schwester wie aus dem Gesicht geschnitten. Einst ein lebensfrohes Mädchen, dann nur noch eine leblose Hülle. Er hatte sie geliebt, immer auf sie Acht gegeben. Doch man hatte sie ihm genommen.
Am Vorabend der Morde an seiner Familie hatte man ihn aus der Burg geschickt. Sein Vater selbst gab Anweisung er solle sich um den Deichbruch auf dem Lande kümmern. Und er leistete dem Folge. Er ritt eilig aus, um alle Vorkehrungen zur Sicherung zu treffen, um sein Volk zu führen. Als er einige Tage später heim kam, fand er die Burg geplündert vor.
Die meisten Bewohner sind geflüchtet. Es gab keine Belagerung, nur den Geruch von Verrat. Jemand muss die Angreifer hinein gelassen haben. Der 19 jährige Malawin hat Vermutungen, doch bei diesem Anblick umhüllt ihn nur die Sorge.
Sein Blick sucht inmitten der Burg nach Überlebenden, doch niemand lässt sich finden, keiner antwortet auf Zurufe. Er eilt durch die Gänge bis zu den Gemächern seiner Familie. In ihrem Schlafgemach findet er seine Eltern erstochen auf dem Boden vor. Malawin ist voller Rage über seinen Verlust, doch eilt er schnell weiter. Sein Herz ahnt es schon, doch sein Verstand will es nicht wahr haben. Er findet sie, seine Schwester.
Sie liegt regungslos im Bett. Ihre Kleidung ist zerrissen, ihr Haar zerzaust. Man hat ihr die Kehle durchgeschnitten. Sachte, als fürchte er sich vor einem näheren Blick, geht Malawin zu ihr. Er setzt sich neben ihr auf das Bett, streicht ihre Wangen. Dann nimmt er sie in den Arm und streichelt sie weiter. Ihm rollt eine Träne aus dem Gesicht. Warum? Wozu das ganze? ....

,,WOZU DAS GANZE?" Schreit er auf und schlägt dabei mit der Faust auf die Lehne. Doch seine Erinnerung ist verblasst und er befindet sich wieder in seinem Quartier. Erneut läuft ihm eine Träne über die Wange. Er greift sie und hält sie ungläubig vor sich. Verwunderung über sich selbst macht sich breit, zumindest scheint es so.
Doch in ihm reift auch die Erkenntnis, eine Erkenntnis der Entschlossenheit. Diese Entschlossenheit keimt und wächst zu Fanatismus. Die Erkenntnis lautete: So etwas darf nie wieder geschehen!

Malawin

Nachdem Pandora den Hauptmann Malawin Ascaria den Schnitt in die Kehle zufügte, begann sein Kampf mit dem Tod. Blut strömte aus seinem Hals und die Furie riss ihn dennoch als Geißel mit sich. Panisch schlug er um sich, doch verfehlte die Frau. Mit dem Blut wich auch die Lebenskraft aus ihm. Sein Gesicht wurde blasser, dann brach er zusammen. Pandora entriss ihm die Wachenschlüssel und entkam, weil seine Getreuen ihn retteten anstatt ihr zu folgen.

Alleingelassen fanden sich die Wachen Horst Mulder und Gareth im Labor wieder und versuchten die Wunde des sterbenden Hauptmannes abzudrücken. Sie reinigten sie zunächst mit starkem Alkohol. Dann wendeten sie sich den Utensilien zu die sie dort fanden. Sie waren ebenfalls hilfreich und vielleicht sogar der einzige Grund, weshalb Malawin es zum Heiler schaffen sollte. Die Wache Gareth konnte mit Hilfe von Nadel und Faden seine Wunde notdürftig zunähen, dann brach Horst auf um einen Heiler zu rufen. Prompt und voller Eifer kam er mit einem zurück. Dieser versorgte, so weit es ging, den Hauptmann vor Ort. Es begann mit einem starken Heiltrank, dann folgte ein frischer Verband und endete das Geschehen im Labor mit der Reise zum Heiler.

Endlich auf dem Krankentisch angekommen, wurde er operiert. Eine Aufgabe die der Heiler nur allein vollzog, während die Wache Horst Mulder nach einem Magier suchte, um diese Kräfte ebenfalls zum Schutze des Hauptmanns einzusetzen. Und er fand auch jemanden, den Hochelfen Gewin Argetlam. Mit all seiner Macht konnte er den Verletzten stabilisieren. Ruhe kehrte ein und Malawin schien weiterhin nicht bei Bewusstsein, doch alle Anwesenden waren sich einig, er ist über den Berg! Sie legten ihn ins Bett im Hinterzimmer des Heilers und Malawin schläft bis dahin friedlich mit einem Verband am Hals. Es stellt sich die Frage, wann er erwacht und wann er zu Kräften kommen mag und was geht jetzt in ihm vor?

Nev

#2
Die Gehilfin des Heilers, Jani, war gerade dabei, die Operationswunden  zu untersuchen und neue Verbände aufzulegen, als plötzlich gedämpftes Geschrei durch die schwere Eichentür drang. Eine tief dröhnende Stimme schien voller Groll mit einem lautlosen Gesprächspartner zu streiten.

"...Der Brauch jetz keine Ruhe, der Brauch 'nen Freund! ... MEINE MEDIZINISCHE QUALEZIFATION?! ... Hömma, Freundchen, du schwingst jetz' den Hintern von die Tür weg, sonst kannste mit die mal nähere Bekanntschaft machen! "

Verunsichert ließ Jani von ihrem Patienten ab und wandte sich der Tür entgegen, unentschlossen, ob sie dem Schreihals entgegen treten wollte, oder nicht. Dankenswerterweise nahm ihr das Schicksal die Last der Entscheidung ab. Von einem lauten Rums begleitet schwang die Tür auf, schlug gegen die Wand und gab den Blick auf einen kleinen, massigen Zwerg mit orange leuchtendem Haarkamm und wüster Miene frei. Schwere, klirrende Schritte beförderten ihn auf das Krankenbett zu, wo er auf den zuvor von Jani freigegebenen Schemel hopste. Zu perplex und eingeschüchtert, um auf den Gast zu reagieren, betrachtete die Heilerin das Geschehen.

Wollten mich nich' reinlassen, die Quacksalber. Pah! ... Wie geht's denn, du alter Hund? Alles fit? Feine Narbe haste da. ... Nich so gesprächig heut, wa? Hast wohl wieder mal übertrieben, mit die Arbeit. Hab'ich schon alles von die anderen Wachen gehört. 'nen Vorbild für die ganze Rasselbande biste. Können die sich mal was von abschneiden.
... Zyklopen kloppen is heut wohl nich? Neee, is auch nen Sauwetter, haste recht.


Jani erwachte aus ihrer Starre und näherte vorsichtig dem Zwerg und legte ihm eine Hand auf die massige Schulter.

"Is ja gut! Bin ja gleich weg! Nur noch 'nen Minütchen, ja? Fein! ... Hier, Junge, hab dir 'was mitgebracht, von die Heimat und so."

Der Zwerg wühlte in einem kleinen Lederbeutel herum und brachte schließlich einen runden Stein hervor, der mit einer Vielzahl winziger Sigillen verziert war. Behutsam legte der Zwerg den Kiesel auf die Brust des bewusstlosen Hauptmanns und legte eine seiner massigen Hände auf dessen Schulter.

" Damit du auch schnell wieder gesund wirst, wa? "

Daraufhin sprang der Besucher auf seine Beine, vergrub die Hände in den Taschen und stapfte mit hängenden Schultern aus dem Haus des Heilers. Jani blickte ihm eine Weile lang nach und setzte dann ihre Arbeit fort.

Ylenavei

#3
Ein Tag ist vergangen, als Alyssa Anibas in der Stube des Heilers erscheint und eine zierliche, in Grün gekleidete Gestalt mit hineinführt. Manning, der Heiler, wirkt hoch erfreut, als er die Bernsteinaugen Ylenavei Deihlanas, der Druidin aus Yew, erkennt.

"Ihr könnt gleich durchgehen, der Hauptmann liegt im hinteren Zimmer", weist er die beiden Frauen sogleich an, nachdem er Alyssas sorgenvolle Erklärungen, es sei ihnen unmöglich dem Patienten irgendetwas hilfreiches einzuflössen, nachdem seine Wunde ihn nach wie vor am Schlucken hindere, bestätigt hat. "Er hat nun seit mehr als einem Tag nichts mehr zu sich genommen...", schliesst er in bedrückten Worten ab.

"Ich werde sehen, was die Götter mir zu tun gewähren", erwiedert die Druidin mit ruhiger klarer Stimme, "und ich hege Hoffnung, dass sie ihm Gelegenheit geben aus dem Geschehenen zu lernen."

So lässt sie sich schon wenige Schritte später mit raschelnden Gewändern auf den Hocker neben Malawins Lager gleiten und mustert den Patienten mit fachkundigem Blick, fühlt seine Stirn, und zupft eine Hautfalte von seinem Unterarm empor, ehe sie beobachtet, wie diese wieder verstreicht. Schliesslich löst Ylenavei behutsam den Verband am Hals des Hauptmanns und begutachtet die Wunde aufmerksam.

"Hass gebiert stets Hass... und jeglicher Hass äussert sich in Gewalt...", spricht sie mit leisem Seufzen, "mögen die Götter ihm Gelegenheit geben dies zu lernen, und ebenso, dass Milde und Umsicht ebenso gleich vergolten werden."

Unter Alyssas hoffnungsvollen Blicken legt sich die grüne, schlanke Hand der Druidin daraufhin über die Wunde an Malawins Hals, und während Ylenavei mit geschlossenen Augen verharrt, beobachtet die Schmiedin staunend, wie sich ein warmes Leuchten aus der Hand zunächst in Malawins Hals, dann in seinen Körper ergiesst. Die Sinne der Waldelfe, die in diesem Augenblick äusserlich fern ihrer Welt scheint, tasten sich durch die Fasern des Körpers unter ihrer Hand, suchen seine schwachen Lebensströme, suchen zu ordnen, was ihn hindern mag zu schlucken. Die ihr eigenen Ströme, die wärmend aus Ylenaveis Hand dringen, rufen schliesslich zum Leben lockend: 'komm...komm zurück...du bist geschaffen..um zu leben...'.

Erst nach langen Sekunden versiegt das wärmende Leben, und Alyssa eilt an Ylenaveis Seite, um die atemlose Druidin zu stützen. Erschöpfte Bernsteinaugen begegnen der Schmiedin Blick.

"Nun....wird es Zeit brauchen...bis wir Gewissheit erlangen können", erklärt die Waldelfe mit matter Stimme, "ich werde Manning bitten mich sofort zu unterrichten, wenn eine Veränderung eintritt. Und die Götter mögen eine solche zum Guten bald gewähren...denn kein Wesen kann lange ohne Flüssigkeitszufuhr überleben."

[OOC: Die Auswirkungen von derlei Heil-RP sind stets dem Spieler des Patienten überlassen, also feel free!]

Malawin

Als Karagrimm an Malawins Bett tritt, liegt er weiterhin schlafend darin. Er rührt sich nicht. Sein Atem ist still und ruhig. Er wirkt friedlich, aber besorgniserregend. Seine Haut ist noch immer sehr blass. Sein Gesicht wirkt ein wenig eingefallen. Die Stärke von einst ist in diesem Moment vergangen.

Als der Zwerg näher tritt und mit ihm spricht ändert sich zunächst ebenfalls nichts. Es ist so, als könnte er nichts wahrnehmen. Sein Schlaf scheint zu tief, um zu hören, um zu fühlen. Allerdings je länger Karagrimm erzählt, desto eher mag sein Gesicht ein sehr schwaches Lächeln andeuten. Vielleicht spürt er die Anwesenheit seines alten Freundes? Vielleicht ist es aber auch nur die Vorstellung die einem einen Streich spielt? Die ausnutzt, was man gerne sehen würde...



Wenige Tage später als die Stimme Yews in Alyssas Beisein ihre heilenden Kräfte zu Malawins Gunsten einsetzt, mag sich eine ähnliche Reaktion andeuten. Ein Schimmer der Hoffnung wirkt wie ein Lächeln in seinem Gesicht. Ein sehr schwaches Lächeln.

Ylenaveis Kräfte haben zunächst keine erkennbare Heilung hervorgebracht. Es lässt sich am Hauptmann keine Änderung erkennen. Er schläft tief und fest. Erst als die Waldelfin und die Schmiedin sich abgewendet und das Zimmer bereits verlassen haben, geschieht etwas. Der Atem des Hauptmanns wird lauter. Er beginnt zu zucken, um Luft zu ringen. Ein wiederholendes starkes Husten hebt seinen Oberkörper. Kurz darauf sinkt er zurück ins Bett. Sein Kopf neigt sich etwas zur Seite und er keucht ein wenig Blut aus dem Mund. Sein Rachen wurde offenbar befreit und Ylenaveis Kräfte haben ihr Ziel nicht verfehlt.

Ylenavei

Als Ylenavei, die sich nach dem kräftezehrenden Wirken an den Strömen in Alyssas Heim zur Ruhe begeben hat, erwacht und erfährt, dass ihnen bereits kurz nach ihrer beider Ankunft dort eine Taube mit der hoffnungsvollen Nachricht Mannings gefolgt ist, sieht sie mit einem zufriedenen, warmen Lächeln zu Alyssa auf.

"Hauptmann Ascaria schluckt und hustet wieder. So hat Allhana ihm die Zeit gewährt, die er zum Genesen brauchen wird. Pflegt ihn mit Ruhe und Geduld und haltet an Eurer Hoffnung fest...."

Malawin

#6
Inmitten des Tages im Hause des Heilers Manning ruht Malawin im verborgenen Hinterzimmer, behütet von einer schützenden Wache. Die gute Versorgung hat dem Hauptmann gut getan. Er sieht unbeschadet aus. Eine gesunde Gesichtsfarbe ziert wieder seine Wangen. Der Schnitt am Hals hat sich zu einer langen und feinen Narbe gewandelt, ist aber gesundet. Seit Tagen lag Malawin ruhig und schlafend in seinem Bett, doch zum ersten Mal tut sich seit einiger Zeit etwas.

Langsam räkelt sich der junge Hauptmann. Zuerst beginnen seine Finger sanft zu zucken, dann folgen leichte Bewegungen der Arme, kurz darauf kehrt Ruhe ein. Er liegt nur regungslos da, wie bereits Tage zuvor, nur von seinen Augen sind ganz leichte, aber immer stärker werdende Bewegungen zu vernehmen. Sie beginnen mit einem Blinzeln, gehen über in ganz schwache Aufschläge und enden mit weit geöffneten Augen.

Ein wenig orientierungslos blicken seine Augen umher. Als seine Neugier stärker wird, zieht der Kopf mit. Als er sich bewusst wird, dass er sich beim Heiler befindet, fallen ihnn seine letzten Momente vor der Ohnmacht ein. Er greift hastig mit der Hand an seine ehemalige Verletzung und fühlt lediglich die Narbe. Dann lässt er sie langsam gehen und nutzt sie, um sich aufstützen und seinen Oberkörper zu erheben. Er ist erwacht.

Obwohl er sich schwach fühlt, wirkt er recht fit. Irgendetwas scheint die Nebenwirkung längerer Verletzungen im Zaum gehalten zu haben. Dennoch muss er sich erholen und zu Kräften kommen. Malawin atmet tief durch, dann blickt er enttäuscht auf den Tisch neben seinem Bett. Hatte er gehofft auf Blumen oder einen Gast den er nun erblicken kann, so erwacht er einsam. Dieses kurze Gefühl hält in ihm, dann packt ihn mehr die Neugier. Wie lange hatte er geschlafen? Was ist genau geschehen? Und wo ist Pandora...?

Übereifrig will er aufstehen und sich ankleiden, doch dann kommt Manning herein. Der Heiler wirkt voller Freude, als er merkt, dass Malawin erwacht ist, doch dann packt er ihn und hält ihn zurück. Er hält ihn an noch ein paar Tage zu warten bis er vollständig zu Kräften gekommen ist. Sichtlich genervt entbrennt eine Diskussion zwischen dem Hauptmann und Manning, welche letztlich der Heiler durch pure Geduld, aber auch weil er recht hat, gewinnt.

Malawin

Manning tritt in das Krankenzimmer und wendet sich sofort dem Hauptmann zu. Malawin präsentiert wenig Stolz seine Narbe. Dann folgt eine Untersuchung des Heilers an seinem Patienten, eine letzte Kontrolle. Er fühlt, er tastet und begutachtet.

Letztendlich sagt er:
"Ihr dürft nun gehen! Es scheint mit euch alles in Ordnung."
Malawin kann sein Glück kaum fassen. Er runzelt ungläubig die Stirn.
"Wirklich?"
Eine kurze Pause folgt, doch dann wird ihm klar, dass der Heiler es ernst meint.
"Das wurde auch langsam Zeit!"

Manning entgegnet ein sachtes Nicken, dann verlässt er das Zimmer, während sich der Hauptmann aus dem Bett erhebt. Es ist offensichtlich, dass er dies kaum erwarten konnte. Hastig räumt er seine Sachen zusammen und schultert den Rucksack, dann tritt er in das Vorzimmer des Heilers. Beide verabschieden sich. Malawin bedankt sich für die gute Fürsorge, während der Heiler aber die helfenden Hände Ylenavei und Gewin erwähnt. Die Elfen haben ihn errettet und doch hatte man ihm nur vom Hochelfenmagier erzählt. Ein Gefühl von Dankbarkeit macht sich in ihm breit und dieses Gefühl will er ihnen persönlich übermitteln.

Doch dann wendet er sich wieder dem Verlassen des Heilers zu. Die Wache im Vorzimmer eilt herbei, nimmt ihm den Rucksack ab und eskortiert ihn zum Haupthaus und dort weiter zu seinem Quartier. Mit einem Salut verabschieden sie sich. Malawin entgegnet sogar ein knappes "Danke". Endlich wieder zuhause und doch fühlt er sich nicht so. Für ihn wirkt sein Quartier einsam und befremdlich, und obwohl ihn dies die meiste Zeit wenig stört, scheint sich dieses Mal die Wirkung auf seine Stimmung zu übertragen.

Er kennt nur ein Heilmittel dafür, sich in seine Arbeit zu stürzen. Er hatte viel Zeit zum Nachdenken. Nächte grübelte er beim Heiler und machte große Pläne. Britain soll sich ändern und dies soll seine Handschrift tragen. Doch zunächst will er Rache. Pandora muss sterben, damit er seine Ehre und Ansehen beim Volk wiederherstellen kann. Allerdings reicht seine Macht kaum über die Stadtmauern und dies muss sich nun auch ändern....

Malawin

#8
In den tiefen Gefilden des Ortes den man Fire nennt, tötete der Hauptmann, welcher endlich wieder zu Kräften kam einen Balron nach dem anderen. Er begehrte ihre Häute und fühlte sich sicher. Geschickt streckte er sie nieder, einem nach den anderen. Ihr begehrtes Leder schnürte er zu einem Bündel. Anschließend schleift er es hinter sich her und lässt es erst los, wenn er den nächsten Schergen erblickt.

Elegant führt er so seine Klinge vom einen zum nächsten. Dann macht er rast. Im Schutze der Dunkelheit versteckt er sich. Unbeobachtet fühlt er sich. Dann tritt ein Balron mit einer Frau näher. Sie mustern kurz die Leichen, dann scheinen sie die Gegend abzusuchen. Der Balron murmelt eine magische Formel und plötzlich wird der Hauptmann entdeckt. Er sieht keine Gefahr in dem finsteren Wesen. Hatte er doch soeben einige niedergestreckt.

Der Balron stampft, brüllt und baut sich auf. Die Frau faucht, doch Malawin begehrt auch sein Leder. Er wartet geduldig auf eine Reaktion, auf einen Angriff, immerhin ist er auch überrascht, dass er eine Frau als Verbündeten bei sich hat. Vielleicht eine Kultistin? Sie kannte ihn, aber er sie nicht. Ihr Gesicht war durch einen Helm verborgen, genau so wie das seine, aber offenbar lauschte sie seinen warnenden Worten und erkannte seine Stimme. Alles war ein Geplänkel, keiner wollte klein bei geben, am wenigsten der Hauptmann. Eine falsche Sicherheit, gar Überlegenheit, übernahm sein Handeln.

Der Balron beschwor einen Dämon. Kurz darauf griff dieser den Hauptmann an und er wurde sogleich niedergestreckt. Gestärkt durch das Adrenalin wollte er nun noch weniger klein bei geben. Wieder brüllte der Balron. Die Frau warnte ihn, aber dann wurde er bereits angegriffen. Der Balron zauberte mehrfach und Malawin merkte erst wie ihm geschah, als er bereits deutlich verletzt wurde. Dann ging er zur Gegenwehr über doch wurde ihm die Sense der Frau in den Rücken geschlagen. Kurz darauf ging er zu Boden. Stark blutend wurde ihm Luft und dann das Bewusstsein genommen. Dann trat die Frau noch einmal nach, unmittelbar auf seinen nun fast ungeschützten Kopf. Es waren Verletzungen die ein normaler Mensch nicht überleben konnte. Die Sterblichkeit hatte den Hauptmann eingeholt und ein kurzer Moment von viel zu viel Hochmut riss ihn in die Tiefe.

Sollte jemand in die Tiefe von Fire hinabsteigen und seine Leiche hinter den Balrons erkennen, vielleicht mag einer den Hergang seines Todes deuten. Aber vielleicht gerät er auch in Vergessenheit und der Kadaver ist vergänglich in der Ewigkeit. Die Leute werden sich aber zunächst Fragen, wo steckt der Hauptmann, denn nur die Mörder haben seinen Tod gesehen, oder war doch noch jemand oder etwas dort?