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Die Zeit der Stille (Chronik der Ereignisse um den grossen Schlaf)

Begonnen von Ylenavei, 16. Februar 2011, 09:29:12

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Ylenavei

Stille liegt über Drakovia. Über den Bergen und Wäldern, den Feldern und wüsten Landen streicht ein einsamer Wind. Er säuselt in den Bäumen, weht um die Häuser, Höfe, Mauern und mächtigen Türme. Hier und da streunen Tiere auf den Strassen, Hunde und Katzen, scheinbar herrenlos. Eine kleine Pferdeherde weidet auf brachliegenden Äckern, und eine Gruppe Ostards, jene seltsamen Reitechsen Drakovias, labt sich an wild wachsenden Gartenblumen. Es scheint, als habe die Natur, die Schöpfung der Viere, die ersten Kinder Allhanas, der heiligen Quelle, die Welt für sich zurückerobert.

Die Behausungen der Menschen, Elfen und Zwerge jedoch liegen verlassen da. Rankwerk breitet sich aus, wo einst die Waldgärten Yews erblühten, Greifvögel nisten auf den Zinnen von Burg Minoc, welche nun über verloschene Essen wacht, und verschiedenste Tiere ziehen ihre Jungen auf, wo einst fleissige Menschenhände schafften: In Töpfen und Truhen, zwischen Stoffballen, in Rüstkammern oder der schützenden Dunkelheit eines Ofens. Die Welt scheint friedlich. Das Land scheint in sanftem Schlummer von einst glanzvollen Zeiten zu träumen.

Doch jüngst geht zuweilen eine Regung durch die schweigsame Welt. Verstohlen hallen zaghafte Schritte durch verwaiste Strassen, huschen über verwachsene Wege. Hier und da, so sagen die Tiere einander, ist eines der zweibeinigen Geschöpfe gesichtet worden, und es blinzelt nun, nach zwei Wintern der Stille, verwirrt in eine brachliegende Heimat, in ein vergessenes Land. Wie werden sie sich in der Stille zurechtfinden? Werden sie einander in der Leere suchen, gemeinsam zu leben, zu überleben wissen?

Draussen, in der Wildnis Drakovias, mögen die monströsen Kreaturen, die der Eine vor langer Zeit verdorben hat, ebenso ungestört gediehen sein, wie die Tiere auf vormals besiedeltem Boden. Es ist ungewiss, welche Gefahren in den wilden Landen und in den Grotten erwachsen ist. Werden jene, die wiederkehren, ihre neue, geringere Rolle in der stillen Welt akzeptieren? Werden sie ergründen, was ihr Schicksal in ebendiese Richtung wandte? Wird das Leben in die Reiche Drakovias zurückkehren? Das Lied des Windes wird von diesen Dingen künden, die nun erst noch geschehen sollen.

Weltenbummler

*Aufgebracht und durcheinander kommt Edwin Faithammer durch die Tore von Britain*

Der Mörder Salif Kryell, bekannt als "der Bauernmörder", ist entkommen!
Vermutlich kam er frei als bei bewachtem Arbeiten in den Minen "das Schlafen" über uns kam...
Wahrscheinlich war er mit einer der Ersten, die erwachten und konnte aus seinen  Fesseln und der Bewachung fliehen, da die Wachen um ihn noch im Schlaf lagen.
Eine der Wachen kam zu mir geeilt nachdem er erwacht war, und berichtete mir.

So wird Vorsicht geraten, da sein Aufenthalt unklar ist und seine Absichten relativ unbekannt sind.

LessuA

#2
Weit im Westen hinter dem großen Gebirge, fernab von der großen Stadt Britain lag das Kloster. Auch hier schien die Stille erniedrigend auf die Umgebung einzuwirken. Ranken und viele Pflanzen scheinen die Mauern des Klostern eingenommen zu haben, an einigen Stellen ist noch die weiße Marmorgesteinwand zu erkennen. Wenn man den Innenhof betritt, scheint außer des hochgewachsenen Grases sich kaum etwas verändert zu haben. Im Saal findet man Zyran Jarcath den Obersten Priester, wahrscheinlich in seiner Gebetsposition umgefallen, schlafend auf dem Boden.. Als sich die Starre seines Körpers aufhebt und er aus seinem Tiefen Schlaf Wach wird, fühlt er sich noch Müder als zuvor. Mühsam reckt er sich auf und blickt sich um. Dieses erdrückende Stille machte ihm Sorgen. Er beschloss sich erst einmal im Kloster umzusehen.. Was da auf ihn zukommen würde ahnte er bis dahin noch nicht..
Die Zeit ist nur ein leerer Raum, den Begebenheiten, Gedanken und Empfindungen erst einen Inhalt geben.

LessuA

Er trat in den Hof des Klosters, sogleich kamen ihm Felicia Sanctum, eine Schwester des Klosters und Edwin Faithammer, ein Paladin der Stadt entgegen. Zyran war irritiert, dennoch war er froh wenigstens bekannte Gesichter zu sehen. Nach kurzem Gespräch brachen sie auf nach Britain um sich ein Bild von der Sitaution zu machen. Überall waren schlafende Wachen, Bürger. Selten sah man schon Wache Menschen. Zusammen haben sich alle 3 in die Burg gesetzt. Zyran wusste dass er irgendwie handeln musste. Er beschloss, dass sich Edwin um die Sicherheit der Stadt kümmern sollte. Felicia sollte die Umgebene Reiche erkunden. Zyran hatte sich eine weitaus schwierigere Aufgabe aufgebürgt.. Er würde sie offenbaren sobald er soweit war.. Zumindestens war ein halbwertiges System in Britain aufgebaut. Es war zunächst seine Aufgabe die Waldelfen zu kontaktieren..
Die Zeit ist nur ein leerer Raum, den Begebenheiten, Gedanken und Empfindungen erst einen Inhalt geben.

Ylenavei

Tagebuch Ylenavei Deihlanas in der Zeit der Stille, 1.Eintrag

Vor drei Tagen bin ich erwacht und war allein. Fast allein. Henyai, der Kräuterheiler, ein treuer Begleiter in vielen schweren Stunden, hat an meiner Seite gewacht. Viele Wochen lang, so sagt er, nachdem auch er in einer leeren Welt erwacht war. Henyai erschien so erleichtert, als das Leben in mich zurückkehrte, dass es mich zunächst verwirrt hat. Ich konnte mich nicht entsinnen, krank gewesen zu sein. Heute jedoch, nachdem ich Yew gesehen habe, oder vielmehr die leere Hülle Yews, weiss ich, was den Heiler so bewegte. Mein Volk ist fort, in todgleichem Schlummer gefangen. Die Werkstätten, Läden und die Garnison sind wie ausgestorben. Zwei Waldhüter, in ihrer Verzweiflung stur wie harter Stein, bewachen das einsame Herz unseres Waldes, unseren Brunnen. Welch tapfere Seelen....

Ich habe mein Volk gesucht, jene, die ebenfalls wach sein mögen. Die Schlafenden vermochte ich nicht zu wecken, nicht einmal mit Allhanas mächtigen Gaben. Eine kleine, aber neu verfasste Notiz Gildin Denaris ist dieser Tage mein einziger Hoffnungsquell. Gildin hat sich zur Meditation in der Stille zurückgezogen. Allhana möge fügen, dass ich sie bald in einer Meditationspause antreffe!

Von der Verlassenheit Yews zutiefst beunruhigt, habe ich mich vom Wind nach Britain tragen lassen. Dort habe ich festellen müssen, dass, was ich insgeheim befürchtete, der Wahrheit entspricht. In der Menschenstadt ist die Lage nicht anders als in unseren geliebten Wäldern. Allhana lenkte jedoch rasch meinen Weg auf jenen eines Wachmanns der Menschen, welcher zu berichten wusste, dass Sir Edwin Faithammer ebenfalls wach und wohlauf sei. So bin ich bald nach meinem ersten Besuch in Britain dorthin zurückgekehrt und habe nicht nur Sir Faithammer, sondern auch die treue Kartographin Felicia Sanctum angetroffen. Es war eine unendliche Erleichterung, in all der Stille zwei solch guten Seelen zu begegnen. Faithammer ist immernoch so aufmerksam um mein Wohl besorgt, als wäre er einer meiner eigenen Allleyasai'i.

Es tut sa, sich in vertrauenswürdiger Gesellschaft zu wissen. Die Zeit der Stille schärft das Bewusstsein für den Wert solcher Freundschaft ungemein. So habe ich zu spüren begonnen, wie vieles so viel einfacher scheint, wenn die Bürden grosser Reiche schlummern, und nurmehr Einzelne das Geschick der Welt bestimmen. Doch es war wiederum Edwin Faithammer, der mir ins Bewusstsein rief, dass ich der Bürde der Allleya auch in der Stille nicht ledig bin. Die schlafenden Geschwister sind es, die mich einst zu ihrer Stimme wählten. Nun liegt ihr Wohl ganz allein in meinen Händen, und ich werde tun, was mir mit Allhanas Hilfe und dem Beistand der Freunde in Britain möglich ist, um die Sicherheit unser aller Heimat zu bewahren.

Ylenavei'rar Deihlana, Druidin in Yew   

Alyssa

Langsam öffenen sich Alyssas Augen. Sie reibt ihr Gesicht und greift sich in die Haaren, in denen sie irgendetwas sich bewegen fühlt! Da huscht doch was! Ein Schreckensschrei entfährt ihr und sie sieht eine flüchtende Maus; anscheinend hatte sie sich in ihren Haaren ein Nest gebaut. Völlig verwirrt und verschreckt schaut Alyssa sich um und realisiert zunächst nicht einmal wo sie überhaupt ist. Irgendwie scheint ihr ganzer Kopf durch den Schreck beim Erwachen durcheinander. So irrt sie deutlich verstört aus dem ihr unbekannten Haus, in dem NIEMAND ABER AUCH NIEMAND zu sehen oder zu hören ist. Schaut sich um, wirr und unkoordiniert .. läuft, ruft ..
"Hallo! Hallo!!"
Endlich erkennt sie in ihrer aufregung ein Tier das siei angrunzt: "Fritz!!!!" ruft Alyssa und umarmt und drückt ihren lieben Gaman und küsst ihn zum Schluss mitten auf die Nase.
Ein kleiner Funke Glück, Erkennen und Sicherheit. Langsam wird ihr gewiss: sie ist auf der Schlangeninsel. NIEMAND ist zu sehen. Irgendwo müssen doch Leute sein! Wachen? Deutlich verunsichert beschiesst sie, die verlassene Insel ebenfalls zu verlassen und ihren Gaman mitzunehmen - wer weiss was hier umgeht!! Schnell weg!!! Sie geht zu ihrem Schiff, löst den Anker und sticht in See. Auf nach Britain!!!

Ylenavei

Tagebuch Ylenavei Deihlanas in der Zeit der Stille, 2.Eintrag

Wahrlich, ich wage wieder zu hoffen, denn Allhana hat uns ein Zeichen gesandt! Am gestrigen Abend sass ich an meinem Lieblingsplatz, am Brunnen im Herzen Yews, als sich mir ohne Scheu ein wunderschöner Panther näherte. Das Tier schien zahm, an Zweibeiner gewöhnt, und ein Halsband mit dem Namen "Scharfzahn" wies darauf hin, dass diese Katze wahrhaftig einen zweibeinigen Gefährten hatte, oder zumindest gehabt haben mochte. Mein schlafendes Volk schien Scharfzahn ebenso zu bekümmern wie mich, und rasch gewahrten wir, dass wir beide die Gesellschaft des anderen genossen. So entschloss ich mich endlich, uns beiden den Weg in mein Heim zurück zu bahnen, und Scharfzahn begleitete mich erwartungsvoll in Almellyns Stube, wo ich meinen Mietzins zu hinterlegen gedachte - damit alles seine Ordnung habe.

Während ich nun in der Verwalterstube nach den Siegeln suchte, um mein Geld mit einer Nachricht zu versehen, näherte sich mein neuer Gefährte neugierig der schlafenden Almellyn, beschnupperte sie und stupste sie an, wie andere der schlafenden Geschwister zuvor. Wie erwartet regte sich auch Almellyn nicht - bis Scharfzahn ihr kurzerhand mitten durch das Gesicht schleckte! Mein Herz tat einen Sprung, als ich meine alte Freundin verwirrt umherblinzeln sah, und ich bemühte mich redlich, ihre Verwirrung zu beschwichtigen, mit welcher ich meine Reaktion zu erklären suchte. Nun weiss ich wahrhaftig, was Henyai vor einigen Tagen empfand, als er mich erwachen sah.

Scharfzahn hatte der unvermutete Erfolg seiner Aufmerksamkeitsbezeugung erschreckt, doch mit gutem Zureden fing er sich rasch und näherte sich mir so zutraulich wie zuvor. Der Panther schien sogar bereit zu sein, dabei zu helfen, weitere Geschwister zu wecken, und folgte mir aufmerksam zurück zum Brunnen, an welchem Djeyma, die Ausruferin, immernoch schlief. Ich machte Scharfzahn noch einmal Mut, und trotz seiner Scheu vor unerwarteten Reaktionen wagte er es schliesslich, auch Djeyma durch das Gesicht zu schlecken. Leider war das Ergebnis nicht ganz das erhoffte, doch immerhin zeigte sich, dass Djeymas Schlaf nicht mehr sehr tief war. Scharfzahn hingegen hatte die Lust verloren. So nahm ich meinen neuen Gefährten mit heim - er folgte mir gänzlich ohne Angst durch ein Pilztor - und schlug mich durch die Hecke zu meinem Garten hindurch. Scharfzahn fand bald einen Schlafplatz in meinem Apfelbaum, und ich bin zufrieden, endlich in meinem eigenen Bett zu liegen.

Ich weiss nicht, woher Scharfzahn gekommen ist, noch, ob er mit einer besonderen Gabe gesegnet ist, oder ob er nur leicht Schlafenden schlicht den rechten Anreiz gibt, wieder zu erwachen. Doch dass er Almellyn zurückzuholen vermochte, lässt mich hoffen. Und wenn Scharfzahn weiterhin gewillt ist, mir zu folgen und zu helfen, mag ich vielleicht sein Geheimnis ergründen und weitere Geschwister erwecken können.

Ylenavei'rar Deihlana, Druidin in Yew

Kruemliii

Gelian erwachte. Stille... So war er es nicht gewohnt aus den beschäftigten Straßen Britains. Er blickte aus dem Zimmer seiner kleinen Taverne und kniff sich, fest in dem Glauben noch zu Träumen - Die Straßen waren Menschenleer. Keine Wache, keine schreienden Händler und keine Bettler, die das Stadtbild sonst so prägen waren zu sehen. Schnell sammelte der mittlerweile in die Jahre gekommene Magus seine Sachen beisammen. Doch als er am Spiegel vorbeiging war er wie vom Schlag getroffen - Sein Grauer Bart - er hatte ihn vor dem Schlafen erst gestutzt, er war sich sicher - Nun war dort statt seiner Gesichtsfarbe ein dichtes, ungepflegtes gewirr aus Barthaaren zu erkennen. Er musste länger geschlafen haben als vermutet. Er suchte seine Bücher zusammen, griff nach seiner Elementaristenrobe und nahm seinen Stab zur Hand. Schnellen schrittes Eilte er aus der Taverne. Unten am Empfang war der Gastwirt mit dem Kopf auf dem Tresen gelehnt und schien seelenruhig zu Schlafen. Nein tot war er nicht - er schließ gewiss. Doch so sehr der Magus an ihm rüttelte, nichts vermochte ihn zu Wecken. Das Bild auf den Straßen war trostlos. Keine Menschenseele war zu sehen. Die, die zu sehen waren Schliefen in diesem scheinbar unendlichem Schlaf. Ein flaues Gefühl machte sich in Gelians Magen breit. Leise  murmelte er einige Worte, formte die Arkanen fäden in seiner Hand und lies einen Apfel entstehen. Er biss hinein. Er musste Wochen nichts gegessen haben. Dieser einfache Apfel schmeckte wie von den Vieren persönlich geschenkt, dachte der Weise Magus still zu sich. "DIE VIERE! Das ist es!" Er holte ein Pergament und eine Feder hervor und Kritzelte sich eine kurze Liste. Eine Liste wen er aufzusuchen hatte. Er hat in seinem Leben viele weise Menschen kennengelernt. Und auch er würde sich, bei aller Bescheidenheit, in der Reihe der Mächtigsten und Weisesten im Lande durchaus dazu zählen. Die Viere die ihn auf die Idee gebracht haben wurden in Britain verkörpert durch Zyran, den Priester. Ebenfalls hielt er diesen faulen Zauber für ein Problem, dem man mit mächtiger Alchemie zu Leibe rücken kann... Also setzte er Schmunzelnd seinen alten Freund Sarban Nicolarvi auf die Liste, welcher in der Alchimie wohl einer der klügsten Köpfe Drakovias ist. Er zögerte kurz, Schrieb dann den Namen "Gildin" auf die Liste. Auch wenn diese Waldelfe etwas viel redet und viel unnützes erzählt, so ist sie in der Pflanzenheilkunde und dem Brauen alchimistischer  Tinkturen jedoch eine der besten. Was ist aber wenn es sich um ein rein magisches Problem handelt? Schnell schrieb er den Namen "Tyl Sanader" auf die Liste. Sein Ehemaliger Lehrmeister, ein Hochelfischer Runenmagus und begnadeter Wissenschaftler würde sicherlich auch einige interessante Theorien dazu haben, gesetzt dem Falle er schläft nicht...
Mit einem Schmunzeln setze er noch seinen Ehemaligen Schüler ,,Tralin" auf die Liste. Er ist noch immer etwas ungestüm, doch auch sein Wissen ist mit den Jahren größer geworden und er hat sicherlich einige, von seinem Leichtsinn getriebene Vermutungen die brauchbar sein könnten.
Gelian betrachtet seine vorläufige Liste:                     Zyran, der Priester
                                                                           Sarban Nicolarvi
                                                                           Gildin
                                                                           Tyl Sanader
                                                                            Tralin

Doch irgendetwas Fehlte ihm... Er rollte mit den Augen als er sich selbst dabei erwischte die wohl weiseste Person die er kannte zu vergessen.  Er ergänzte die Liste um einen weiteren Namen, schaute zufrieden drauf und machte sich auf dem Weg zur Bibliothek. Er wusste, er hätte mal eine Geschichte über einen 1000 Jährigen Schlaf gelesen, diese galt es zu finden...  Nur wo... wenn doch sein Kopf noch etwas Jünger wäre als er selbst, dachte der Magus zu sich selbst...

Nach seinem Besuch in der Bibliothek, blickte er ein letzes mal auf seine Liste und machte sich auf den Weg, jedem einzelnen von ihnen einen Besuch abzustatten.

                                                                           Zyran, der Priester
                                                                           Sarban Nicolarvi
                                                                           Gildin
                                                                           Tyl Sanader
                                                                           Tralin
                                                                           Ylenavei


Alyssa

Nachdem Gildin im ersten Überschwall ihrer Kräftedurch ihre langen Meditaition (Schlaf) in ihrem Garten nach dem Rechten gesehen hatte und die Reserven an Fässern kontrolliert hatte, kam sie per Zufall an einem SPIEGEL vorbei. So ganz nebenbei sah sie mal kurz hinein. Ohhah: was war den das! Ihre Haare waren total lang geworden und genauer hingeschaut sogar ihre Fingernägel, die Farben ihres Gewandes waren verblichen und ihre Zähne sahen nicht sauber wie sonst aus. Irgendwie machte sie das nachdenklich. War eventuell mehr Zeit vergangen in ihrer Meditation als sie das gedacht hatte?
Also ging sie mal los zu ihren Leuten die für sie arbeiteten. Ihre beiden Marktfrauen in Yew waren fröhlich als sie Gildin sahen und sahen ebenfalls zausig aus. Sie wussten jedoch zu berichten, das man in Yew von einem seltsamen Schlaf berichtete und das sie beide wohl auch geschlafen hatten. Niemand hatte allerdings in ihrer schlafenden Abewesnehit sich an den Reagenzien zu schaffen gemacht. Sogar die Auslagen waren allesamt noch vollzählig. Man vermutete unter den wachen Marktfrauen, das nicht nur in Yew sondern im gesamten Lande eine tiefer Schlaf geherrscht habe. Das allein könne erklären, warum nicht ein Trank fehle wo doch beide Marktfrauen geschlafen hatten.
Diese Neuigkeiten machten Gildin nun sehr nachdenklich!
Zuersteinmal wollte sie in ihren Tagebüchern die letzten Einträge einsehen. Dann wollte sie von irgendwo her ein eindeutiges gültiges Datum erfahren. ...

Sidar

Irgendwo in den Wäldern von Yew regte sich eine Gestalt am Boden. Es war ein Waldelf. Langsam schlug er die Augen auf und sah sich noch leicht benommen um. Ihm fehlten jegliche Erinnerungen daran, wie er hier her gekommen war. Warum hatte er geschlafen? Er richtete sich auf, und horchte in den Wald. Er hörte nur die Vögel zwitschern, was eigentlich nicht ungewöhnlich war. Er machte sich auf nach Yew und dachte darüber nach was passiert sein könnte. Jedoch stellte sich heraus dass sein Kopf noch zu träge war um überhaupt einen Klaren Gedanken fassen zu können, also versuchte er erst einmal seinen Geist wachzurütteln. "Wer bin ich?" .Er Sprach laut zu sich selbst um die unerträgliche Stille zu übertönen.Er musste kurz nachdenken." Ich bin Sidar...Was in aller Welt ist nur passiert.."Er blieb stehen und atmete tief durch. Sein Geist klärte sich langsam."Wie geht es den anderen?" Er traf auf eine Gruppe von Hirschen, und schlich sich vorbei, um sie nicht zu stören, Dann traf er auf einen bewusstlosen Waldhüter. Behutsam legte er ihn über seine Schulter und machte sich weiter nach Yew."Also sind wohl alle eingeschlafen..."Der Gedanke dass Ylenavei womöglich auch eingeschlafen war, versetzte seinem Herzen einem heftigen Stich. Er hielt an um etwas zu essen, jedoch fand er in seinem Essensbeutel nur verdorbene Nahrung. Schlagartig wurde ihm bewusst, dass er nicht nur kurz eingenickt war."Wie lange habe ich geschlafen..?!"


Ein paar Stunden später kamen die ersten Yew-Bäume in Sicht"Heimat..nicht mehr weit.." Der Waldhüter hatte sich die ganze Zeit über nicht geregt und er wurde langsam zu schwer. Er beschloss kurz zu rasten und dann weiter zu laufen.

Nach einer halben Stunde brach er wieder auf. Bald darauf sah er die vertrauten Umrisse der Waldelfenstadt. Er lächelte und beschleunigte seinen Schritt, immernoch den Waldhüter tragend.

Ylenavei

Tagebuch Ylenavei Deihlanas in der Zeit der Stille, 3.Eintrag

Die Welt regt sich und strebt ins Leben zurück. Endlich habe ich Gildin getroffen, und sie ist ebenso glücklich wie ich, nicht mehr allein zu sein. Zudem habe ich einen Menschen gefunden, welcher ebenfalls Bekanntschaft mit Scharfzahn gemacht hat. Havar Thithan ist ein redlicher Schmied, der mich zur Hilfe bat, um einige verirrte Tiere aus seinem Garten zu befreien. Eine Eingebung liess mich ihm von Scharfzahn berichten, und voller Überraschung berichtete Meister Thithan, er habe den Panther selbst vor wenigen Tagen in Britain gesehen. Unser gemeinsamer, seltsamer Freund habe jüngst von Britains Mauern aus nach Yew Ausschau gehalten, so fuhr der Schmied fort, als ob Scharfzahn eine Verbindung zwischen beiden Orten, oder auch zwischen uns Beiden suchte. So kamen wir überein, einander sofort zu benachrichtigen, wenn der Panther sich erneut zeige.

Scharfzahn kehrte noch gestern abend nach Yew zurück, und ich sandte sofort eine Taube an Meister Thithan. Wenig später war der gute Schmied bei uns, und Scharfzahn zeigte sich bereit, meinen Bericht von der Erweckung Almellyns zu bestätigen, indem er nun auch Djeyma weckte. Allein, dass der Panther seine Tatzen auf die Brust meiner Schwester stützte, hat dazu genügt! Während wir uns noch wunderten und Djeyma die Lage zu erklären suchten, eilte Scharfzahn in Richtung der Bank, um uns darauf aufmerksam zu machen, dass Marduran, der Bankmann Yews, im Schlaf fieberte. Während ich mich noch mit Meister Thithan beriet, wie ihm am Besten zu helfen sei, drängte unser Katzenfreund darauf, Mardurans Fieber direkt an Ort und Stelle zu heilen.

Ich habe nie zuvor Fieber durch Lenken der Ströme behandelt - es wäre eine Verschwendung dieser verzehrenden Kräfte an ein Symptom, ohne dessen Ursache zu berühren. Doch als Scharfzahn nicht nachliess zu drängen, erklärte ich mich bereit, zu versuchen, die Ströme in der Tiefe, auf der Ebene der Körpersäfte, zu untersuchen und zu stärken. Mit diesem Vorgehen habe ich schon einmal einen todgeweihten Schützling mit Wundfieber zu retten vermocht - so mochte es auch hier Wirkung zeigen. Ich legte also die Hände auf Mardurans Stirn und leerte meinen Geist, um mich auf die komplizierte und kräftezehrende Verschmelzung mit den Lebensströmen vorzubereiten. Als ich Scharfzahn dann noch einmal ansah, um eine letzte Bestätigung zu erbitten, stützte der Panther unvermittelt die Tatzen auf Mardurans Knie und erwiederte meinen Blick.

Was dann geschah, versetzte mich in unbändiges Erstaunen. Ich spürte Mardurans Fieber unter meinen Händen sinken - binnen weniger Augenblicke! - und kurz darauf erwachte der Bankmann mit einem kräftigen Hustenanfall. Scharfzahn schien noch mehr erschreckt als ich selbst, denn während ich verwirrt die Hände von Mardurans Stirn nahm, flüchtete der Panther in die hinterste Ecke des Bankraums. Als Meister Thithan versuchte, sich ihm dort zu nähern, ergriff unser Freund endgültig die Flucht durch ein offenstehendes Fenster.

Meine Gedanken kreisen unermüdlich um das Rätsel um Scharfzahn. Er ist zu klug für eine gewöhnliche Katze, weiss unseren Worten zu direkt zu folgen. Wenn ich zunächst aus druidischer Gewohnheit mit dem Tier gesprochen habe, um die Stille zu vertreiben, so vermochte ich mich bald umfassend mit Scharfzahn zu verständigen. Er scheint zu verstehen, was ich sagte, und drückt seine Meinung, seine Ansinnen, für Zweibeiner deutlich verständlich aus. Spätestens als der Panther ein freiwilliges Bad im Herzbrunnen nahm - sonst sind doch alle Katzen wasserscheu - regte sich in mir der Gedanke, wir könnten es mit einem meiner Geschwister in Gestalt seines oder ihres Seelentiers zu tun haben. Dann jedoch ist mir dieser Bruder oder diese Schwester vollkommen unbekannt, denn seine oder ihre Macht stellt die meine eindrucksvoll in den Schatten. Der Gedanke an einen so mächtigen Druiden jagt mir ehrfürchtige Schauer über den Rücken.

Eines jedoch gibt mir weiterhin Rätsel auf. Wenn Scharfzahn, wer oder was auch ist, über solche Macht verfügt, warum nutzt er sie nur in meiner Anwesenheit? Warum drängte er mich so sehr, Marduran zu berühren, ehe er ihn heilte und weckte? Möchte dieser rätselhafte Panther uns auf diese Weise etwas mitteilen? Und warum erschreckt ihn sein Erfolg stets aufs Neue so sehr? Es scheint, als würde sein Erscheinen uns mehr Rätsel aufgeben als lösen...

Ylenavei Deihlana, Druidin in Yew

Cyber_Angel

*Ein Auge öffnet Sich und die Sonnenstrahlen brennen ab und zu wie loderndes Feuer.
Tief durch atmend, wusste Sie nicht, ob dies echt war oder ein weiterer Traum in der Einsamkeit.

Sie öffnet not gedrungen das 2te und Richtet sich langsam in einem alten modrigen Holz Bett auf, in dem Sie schon durchliegt. Das rechte Bein streckt sie aus dem Bett raus und zieht das linke nach sich.
Die Unterarme gestützt auf Ihre Knie, beugt Sie sich Gedanken verloren über die Bettkante.
Ihr langes wallendes Haar zieht Sie hinter sich her.
Sie streicht diese zurück und streckt sich. Zum Fenster blickend weht der Vorhang und die Sonnenstrahlen streifen Ihr Gesicht ab und zu.
Den rechten Nachtwäscheträger hoch gestriffen, erhebt Sie sich und geht einige Schritte zum Fenster. Den Vorhang schützend vor Stolz, blickt Sie in einen Wald hinein, und mustert das auf blühende Leben, des Waldes. Ein Windzug streifte Sie und ein Schauer überkam Ihren Körper. Auf den Fersen Rasch umgedreht, greift Sie zu Ihren Kleidern, die aufgestapelt hatte auf dem Bettrand.
Ohne zu Zögern, streift Sie sich die Schaftstiefel über, bis zu Ihren Knien. Den Leder Rock gut umgebunden und Glatt gestrichen, hebt Sie Ihren schweren Schwert Gurt aus dem Handgelenk und schwingt sich diese um die Hüfte. Ihr Hemdchen zurecht  gerückt wirft Sie sich einen Dicken Mantel über, flechtet sich die Haare und greift nach Tasche und Hut.

Mit schweren geschütz öffnet Sie die moderige Tür und geht die Morschen knirschenden Treppen hinab. Der alte sabbernde und gaffende Wirt putzte seine Theke, Pandora greifte Ihre Tasche über die Schulter im gang auf die Theke zu, öffnetete während dessen Ihren Rucksack und nahm einen Beutel herraus, warf diese zu dem Gaffenden Wirt. Er fing den Sack auf und wog diesen in der Hand, seine Miene wirkte Schätzend. Sich die Lippen belekend sagte er schmatzend ,,15 Gold wiegen aber weniger, weib" Pandora machte sich schon auf den Weg zum Eingang. ,,Es sei denn", schmatzte er ,,Ihr wollt anders Bezahlen", den rechten Fuss nicht einmal abgesetzt blieb Sie stehen, das einzige was sich noch bewegte war der Mantel.
Pandora schulterte Ihren Rucksack, mit einem Ruck drehte Sie sich um und warf einen Dolch richtung Wirt, dieser ließ seinen Putzlappen fallen und seine Pupillen Weiteten Sich , diese Spiegelten nur noch den Blitzenden Klinge des Dolches wieder, der Knapp an Seinem Schädel vorbei striff und mitten in eine Flasche schepperte. Das klirren war der Art laut das der Wirt die Augen ängstlich zusammen kniff.

Pandora ging weiter ohne ein Wort zu verlieren, die knirschenden Türen öffnend, blickte Sie in die Sonne und Atmete frische Luft ein. Eine Strähne aus dem Haar gestriffen Nahm Sie Rechten Mittelfinger und Zeigefinger in den Mund und Pfiff Energisch. Ein Wiehern aus der Ferne war zu vernehmen und es hallte in der Natur Huf getrappel.

Ihr Pferd kam an galoppiert, doch saß jemand drauf eine Dunkle Gestalt beritt das Pferd, sie fühlte wie ein Schatten Sie von hinten um mantelte, und der Wirt stand hinter Ihr mit dem Dolch in der Hand, Pandoras blick war starr und voller Hoffnung. Die Schwarze Gestalt näherte sich und zog Pandora in den Bann.

Ein Puls artiger Ruck durchzog ihren Körper, Schmerzen wurden nun Ihr größter Feind. Sie brach zusammen, der Wirt stand über Ihr mit dem Dolch in der Hand Blut durchtränkt. Alles wurde Schwarz und Kälte durchzog ihre Adern. Verschwommen versucht sich sich umzusehen, die Schwarze Gestalt war nun über Ihr und flüsterte etwas an Ihrem Ohr, Sie vernahm nur das er an Ihr roch, sie schmeckte ihr eigenes Blut..

Pandora schreckte Schweiß gebadet auf, schaute an sich hinab und war wieder in diesem modrigem Bett...*
Non scholae, sed vitae discimus (Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir. )

Ylenavei

#12
Tagebuch Ylenavei Deihlanas in der Zeit der Stille, 4.Eintrag

Immer neue Rätsel und Fragen. Ich sitze in der Bibliothek in Yew und studiere, was die grosse Flut vor einigen Jahren von den alten Schriften meines Volkes übrig liess. Neben mir liegt das alte, zerfallende Buch, welches uns so sehr vor neuerliche Rätsel stellt.

Scharfzahn ist erneut in Yew erschienen, und als hätte Allhana ihn hergeführt, öffnete sich nur Augenblicke später ein magisches Portal, durch welches Meister Gelian Seberati trat, auf der Suche nach weisem Rat der ehrwürdigen Allleya Yews. Die Menschen vergessen so rasch, dass ich erst um die 75 Winter zähle und damit nur wenig mehr gesehen habe als die meisten ihrer älteren Magi...

Mein schwarzbepelzter Freund zeigte sich jedoch bald bereit, auch Seberati sein neuestes Ansinnen zu offenbaren, und er führte uns beide einige hundert Schritt in den Wald hinein, wo Allhana auch Meister Thithans Weg mit den unseren vereinte. Scharfzahn erklomm zielgerichtet einen der mächtigen Yewbäume, und grub in einer der grossen Astschultern ein arg mitgenommenes altes Buch aus. Der Panther legte seinen Fund mir zu Füssen, und ich kam sogleich seiner stummen Aufforderung nach und las, was ich noch zu lesen imstande war.

Das Buch ist offensichtlich vor langer, sehr langer Zeit von Scharfzahns zweibeinigem Gefährten und Meister verfasst worden, dessen Name nur noch als Fragment erkenntbar war: Ingos Ber... Die noch lesbaren Sätze liessen darauf schliessen, dass jener Verfasser einst den grossen Schlaf vorausgesehen, oder zumindest -geahnt haben muss. Er schreibt, ein Ritual eines Kults des Einen sei dafür verantwortlich, und sein Werk, das nun in meinen Händen liegt, solle in im Fall des Eintretens des Schlafs gefunden werden.

Scharfzahn habe, so schreibt Ingos weiter, eine Aufgabe, doch worin diese besteht, vermochte ich den Zeilen anfangs nicht zu entnehmen. Sicher war einzig, dass der Panther über eine Möglichkeit verfügen sollte, den Fluch des Schlafes zu brechen. Erst als Scharfzahn uns unvermittelt in eiliger Flucht verliess, sandte Allhana mir eine Eingebung, die mich einige der fehlenden Worte finden liess. So sei Scharfzahn dank der Macht seines Meisters Ingos fähig, ein Mittel gegen den Fluch zu geben oder darzustellen.

Meister Seberati, Meister Thithan und ich diskutierten und sannen lange über diese Botschaft nach, welche leider höchst unvollständig erhalten ist. Es erging eindeutig die Aufforderung, Scharfzahn kennenzulernen, um auch seine Schwächen zu verstehen. Völlig unbeantwortet ist jedoch die Frage, wer oder was jener geheimnisvolle Ingos ist - oder war.

Die beiden Menschen kehrten schliesslich nach Britain zurück, um in der Bibliothek nach Spuren eines Wesens nahmens Ingos Ber... zu forschen, und ich versprach, das Selbe in der Bibliothek in Yew zu tun. Doch gleiten meine Gedanken immer aufs Neue zu einem ganz anderen Rätsel hin ab: Warum hat Scharfzahn sein altes Buch mir zu lesen gegeben? Warum drängte der Panther stets auf meine Anwesenheit, wenn er seine wundersame Macht gebrauchte?

Seberati und Thithan kamen rasch zu dem Schluss, dass ich auserwählt worden sei, in diesen Ereignissen eine bestimmte Rolle zu spielen. Es liegt nahe, sind doch bereits ähnliche Aufgaben und Bürden zu Tage getreten, die von meiner Abstammung herrühren. Für mich ist jedoch völlig offen, ob Scharfzahn in irgendeiner Weise um mein Erbe weiss, oder ob er einen Druiden suchte, oder er mir einfach sein Vertrauen schenkt, mich mag.

Mein Erbe ist stets in dunklen Zeiten ans Licht getreten und hat schwere Opfer gefordert. So hofft mein tiefstes Inneres, dass diese neuerliche Wahl anderer, leichterer Natur ist. Doch ich bin ebenso bereit, meinem Erbe zu folgen, wie auch das Vertrauen eines Freundes zu belohnen, wenn es dem Wohle unserer aller Heimat dient.

Ylenavei Deihlana, Druidin in Yew

Ylenavei

#13
Tagebuch Ylenavei Deihlanas in der Zeit der Stille, 5.Eintrag

Kalte Beklemmung lässt meine Glieder beben, während ich diese Zeilen schreibe. Erneut hat mich das Schicksal eingeholt, dem ich wie so oft zu entkommen gehofft hatte. Scharfzahn ist zurückgekehrt, und hat uns sein düsteres, ungeliebtes Geheimnis offenbahrt. Ich sass in der Bibliothek über den Büchern und suchte eine Spur von Ingos Ber* in der Geschichte Drakovias, seit Stunden bereits erfolglos. Scharfzahn fand mich dort, und er machte mich auf seine eigentümliche Art, sich zu verstehen zu geben, auf eine mögliche Bedeutung des Drachennests in den südlichen Bergen aufmerksam.

Allhana selbst war es, die Meister Seberati in ebendieser Stunde in die Bibliothek Yews führte. In Begleitung des Magiers und wohl gerüstet habe ich mich guten Gewissens von Scharfzahn vor das Drachennest führen lassen. Doch anstatt in die Grotte hineinzugehen beschränkte sich der Panther darauf, uns vor dem Grotteneingang einen uralten Schlüssel auszugraben und uns zu einer weiteren, verschlossenen Grotte am Fuss des Gebirges zu führen. Da es Scharfzahn unmissverständlich in diese Grotte hineinzog, wagten Meister Seberati und ich den Schlüssel trotz dessen fragwürdig verrosteten Zustands zu versuchen - und brachen ihn trotz aller Vorsicht ab. Als Scharfzahn darauf zu seinen rätselhaften Kräften griff, um das Tor auf magischem Wege aufzusperren, spürte ich erstmalig ein vages Ziehen in meinem Innersten, welches meinem Bewusstsein zuvor stets entgangen sein muss. Ich bin mit derlei Empfindungen von meinem Umgang mit Allhanas Heilkunst vertraut. So erstickte die gespannte Erregung jeden weiteren Gedanken an jenen Augenblick, als Meister Seberati und ich die Grotte betraten.

Scharfzahn war verschwunden. Die Dunkelheit der Grotte wurde von einzelnen Feuern spärlich durchdrungen, und Rauch schwächte die Sicht. Als wir uns weiter vorwagten, fauchten grelle Stichflammen aus dem geborstenen Boden und liessen mich zurückweichen. Nach einigen Schritten vermochte ich endlich zu erspähen, dass am anderen Ende der Grotte jemand sass. Ich wagte zunächst nicht, meinen Augen zu trauen, als ich auf einem alten Thronsessel eine meiner Schwestern-unter-den-Bäumen erkannte, schlafend wie so viele Geschöofe Drakovias, und unbeschreiblich alt. Wie von Ferne hörte ich Scharfzahn in einer nahen Nische knurren, doch nun eilten meine Füsse wie von selbst zwischen den Feuern hindurch dem alten Thron entgegen.

Der Anblick der uralten Drelinar(Waldelfe) weckte jähe Erinnerungen an Allhanasai, die alte Wächterin, die Allhana im alten Quellhain gedient hatte. Seit dem Untergang des Haines hatte ich keinen Lehrmeister dieses Alters und dieser Weisheit mehr gehabt, der mich die Künste der alten Druiden hätte lehren können. Nach all den Jahren der schmerzlichen Selbstversuche sah ich mich so unvermittelt einem Geschöpf gegenüber, welches über das Wissen der Alten verfügen mochte, dass ich seinem Erwachen gleichsam mit Verlangen wie mit Unbehagen entgegensah. Auch Meister Seberati schien von Wissbegier getrieben. So richteten wir unser Flehen an Scharfzahn, und es gelang uns schliesslich, den Panther aus seinem Versteck hervorzulocken und zur Mithilfe zu bewegen.

Die Erkenntnis traf mich wie ein Stich, als Scharfzahn sein Werk tat und ich erneut das innerliche Ziehen gewahrte, stärker dieses Mal und unverkennbar in seiner Natur. Ich wusste, dass der Panther die Energien anderer Geschöpfe verwandte, um seine Kunst zu wirken. In den Wäldern von Yew, die voll von lebenden Geschöpfen und ihren Strömen sind, ist mir dies niemals bewusst geworden. Erst in dieser Grotte, welche ausser Meister Seberati, Hüterin Galasha und mir kein lebendes Geschöpf enthielt, vermochte ich bewusst zu spüren, was Scharfzahn wirklich tat. Hüterin Galasha - sie musste unseren Spuren vom Drachennest aus gefolgt sein, bis sie eigenständig in die Grotte gefunden hatte.

Wie jedes Mal nach der Ausübung seiner Kunst flüchtete Scharfzahn verschreckt in seine Nische - und entging so zunächst dem Unmut der erwachenden Schwester. Nur zu deutlich äusserte sie ihr Missfallen gegenüber dem Panther, ehe sie sich bereit zeigte, uns die Rätsel zu erklären, die uns so sehr beschäftigten. Ylendaril, die hochbetagte Drelinar, wusste um Meister Ingos - sie verwendete diesen Titel - und Scharfzahns Bestimmung. Jener Meister Ingos habe vor langer Zeit den Panther beschworen, als die Welt schon einmal in endlosem Schlaf gefangen lag. Ingos war es auch, der entdeckte, dass sein Gefährte die magischen Kräfte 'seines' Zweibeiners zu nutzen vermochte, um den einstigen grossen Schlaf zu beenden. Jedoch, so fügte Ylendaril bekümmert an, habe Meister Ingos lange Zeit nicht begriffen, was der Panther wirklich tat, und als es ihm bewusst wurde, war es bereits zu spät.

Scharfzahn, so berichtete die alte Drelinar, stand eine grosse Macht zur Verfügung, ohne dass er in ihrer Nutzung ausgebildet war. Ich habe selbst unter Schmerzen lernen müssen, welche Gefahren solch fehlende Kontrolle mit sich bringt. Doch während ich dereinst in haltlosen Ausbrüchen mich selbst auslaugte, verzehrte der Panther die Kräfte seines zweibeinigen Gefährten. Als Meister Ingos dies begriff, fuhr Ylendaril fort, habe er in aller Eile jenes Buch verfasst, welches Scharfzahn mir übergeben hatte. Er habe darin im Verborgenen die Geheimnisse des Panthers festhalten wollen, nachdem es zu gefährlich war, seine Geschichte in die historischen Aufzeichnungen Drakovias einfliessen zu lassen.

Wir begriffen nicht sofort, worin diese Gefahr bestanden haben mochte. Ylendaril führte aus, es gebe noch ein weiteres Geheimnis um Scharfzahn: Einen Weg, den grossen Schlaf im Ganzen zu besiegen. Meister Ingos habe diesen Weg entdeckt und beschritten, ehe er ihn in seinem Buch niedergeschrieben hatte. Ingos und Scharfzahn seien an einen magischen Ort gegangen, und Ylendaril wusste nicht zu sagen, was dort geschehen war. Sie wusste einzig, dass der Panther allein von dort zurückgekehrt sei. Scharfzahn, so sagte sie, habe die Kräfte seines Gefährten bis zu dessen Ende aufgezehrt.

Ich glaube, die Gram des armen Geschöpfs über diesen Verlust seines Gefährten zu spüren, wenn Scharfzahn in meiner Nähe weilt, ebenso wie seine Furcht vor seiner unheilvollen Macht. Ich sehe nun klar, weshalb der Panther vor seiner eigenen Kunst zurückschreckt, stets nach Wegen sucht, sie nicht nutzen zu müssen. Ich kenne diese Furcht vor den eigenen Kräften, und der Gedanke, was Scharfzahn anrichten könnte, lässt mich schaudern. Ich wünschte, ich könnte die Katze aus ihrer unseligen Pflicht entlassen. Doch die Welt liegt erneut in tiefem Schlaf, und Scharfzahn ist geschaffen, um ihn erneut zu beenden.

Es erschien mir nun begreiflich, weshalb der Panther mich zu seiner Gefährtin in dieser Aufgabe gewählt hat. Ich bin mit dem Leiten von Energien, dem Übertragen von Lebensströmen vertraut und vermag diese Vorgänge in gewissem Rahmen zu kontrollieren. Schleierhaft ist mir jedoch, weshalb Scharfzahn eine Druidin wählte, um reine Magie zu wirken. Wäre ein Zauberer wie Meister Seberati nicht viel eher dafür geschaffen? Ylendaril deutete an, dass mein Handwerk nicht der einzige Grund für Scharfzahns Wahl sein mochte. Sie sagte, der Panther wisse, warum er so wähle, und die Wahl sei 'bei der ...Berührung?, der Verschmelzung?, dem Vereinen? der Energien' getroffen worden. Wenn ich nur klar denken und mich entsinnen könnte!

Fest steht, dass wir, wollen wir den grossen Schlaf beenden, jenen magischen Ort finden müssen, den Meister Ingos einst fand, und gemeinsam mit Scharfzahn den Weg zur Aufhebung des Fluchs beschreiten müssen. Allhana möge geben, dass es eine Lösung, einen Ausweg gibt, der uns, der mich davor bewahrt, das gleiche Ende zu finden wie Meister Ingos dereinst. Ylendaril empfahl uns, jenen Ort mit einer möglichst grossen Schar aufzusuchen. Je mehr Lebende zugegen sind und ihre Kräfte spenden, desto geringer ist dabei die Gefahr für den Einzelnen. So lehren es die alten Druiden. Gelian Seberati versprach sofort, alles zu geben, damit ich von solch einem Unternehmen heil zurückkehre. Und viele werden ähnlich denken. Dennoch erfüllt mich der Gedanke, meine Gefährten einer solchen Gefahr auszusetzen, mit Beklommenheit.

Möge Allhana geben, dass wir uns nicht gänzlich unbekannten Kräften stellen müssen, wenn wir jenen Ort einst finden werden. Möge die Quelle uns einen Weg aufzeigen, Scharfzahns wundersame Kräfte zu kontrollieren. Denn die Ungewissheit bereitet mir Furcht.

Ylenavei Deihlana, Druidin in Yew    

Fiona

Die ganze Nacht lang hatte Fiona sich den Kopf zerbrochen ,warum sie sich an nichts erinnern kann ,als sie aus dem Schlaf erwachte.
Sie hatte nichts gegessen , das wußte sie noch.Tranig stand sie vor ihrer Kommode und konnte sich nicht entscheiden ,ob sie das mauvefarbene Kleid anziehen mag oder das Kleid aus  dunkelroter Seide.Wie benommen stand sie dort und schaute in die offene Schublade vor sich.Sie schob die Schublade zurück und ging nach draussen  und setzte sich ins Gras an den Bach .Wie gewöhnlich träumte sie und betrachtete mit abwesenden Blick die Schafe , die auf der anderen Seite des Baches grasten. In Gedanken hing sie  anderen Bildern nach.Sie stellte sich vor,sie würde in der Nähe der Sonne und ihrer wohltuenden Wärme sein und sich mit Wolken und den Vögeln unterhalten. Wo nur alle ihrer Schwestern wohl sind? ,,Fragte sie sich! Alles ruhig ,als würde ganz Yew schlafen.Es kam ihr merkwürdig vor.Sie fühlte sich auch sehr merkwürdig.Verwirrt kehrte sie zu ihrem Käferchen  zurück. Sie machte sich Sorgen; das es derart wichtig war nach ihren Schwestern zu schauen und es faszinierte sie zugleich dieses Mysteriöse Gefühl von Abenteuer ,was in ihr hochkam nach zu gehen.Es lastet eine neue Verantwortung  auf ihren Schultern ,aber sie musste durchhalten.So seltsam sie ihren Schlaf empfunden hat nach dem Erwachen , so unerklärlich und unvorstellbar ist er für sie . Jetzt machte sie sich auf dem Weg ,mit der Hoffnung in der Dorfmitte am Brunnen bekannte Gesichter zu sehen . Angekommen am Brunnen stellt sie sich an dem grossen Apfelbaum , mit immergrünenem Laub und immer reifen Früchten und hofft darauf ,das sie dort ein bekanntes Gesicht entdecken wird.So stand sie da auf der immerblühenden Wiese und wartete ...

Fiona , Seelenheilerin in Yew
Amicus certus in re incerta cernitur