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Malinor Ver'hin

Begonnen von Young God, 01. Mai 2010, 14:22:49

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Young God

Malinor Ver'hin wuchs als Kind einer Familie von wohlhabenden Händlern in einer verhältnismäßig großen Siedlung auf. Seine Erziehung ohne jegliche von seinen Eltern auferlegten Einschränkungen und die geschäftige Umgebung, in welcher er aufwuchs, taten ihr übriges dazu, dass seine Neugierde und sein Wissensdurst  freien Lauf nahmen, und ihn somit zu Erlebnissen führen würden, die seine Entwicklung stark prägen sollten.

Obwohl ihm die moralischen Konzepte und Einstellungen seines Volkes nicht fremd waren, er sie selbst achtete und respektierte, hat er nie ein aussergewöhnlich starkes Band zu der Natur und den Geschöpfen der Quelle entwickelt, wie es manch andere Mitglieder seiner Gemeinschaft taten. Vielmehr interessierte ihn seine nahe Umgebung, die trotzallem eine überwältigende Menge an Sinneseindrücken, Erfahrungen und Möglichkeiten für zwischenmenschlichen Beziehungen zu bieten hat.

Wie viele andere Waldelfen sah er Metall als eine kalte und tote Materie an, die einen schlechten Einfluss auszuüben vermag. Doch so wie es das Schicksal wollte, wurde ihm von seiner Neugier schon früh eine andere Seite dieser leb- und seelenlosen Substanz aufgezeigt...

An einem Tag stolperte er, als er wild durch den Wohnsitz seiner Familie tobte, im Zimmer seiner Eltern auf ein unscheinbares, kleines Kästlein. Es bestand aus verziertem Holz und war mit einem kleinen goldenem Verschluss versehen. Natürlich kam in dem kleinen Malinor sofort der Drang auf herauszufinden, was sich dort drinnen befinden möge. Zu seinem Glück war diese Schatulle vorübergehend nicht verschlossen, was ihm erlaubte einen tiefen Einblick in ihr Innenleben zu gewinnen.

Ihm bot sich ein Anblick, der ihm bislang vollkommen unbekannt, und vielleicht auch daher von besonderem Interesse für Ihn, war. Auf einem feinem Stoffpolster aufgebahrt lagen einige Schmuckstücke, die aus einem warm glänzenden Metall bestanden, mit kostbaren Edelsteinen versehen waren und Gravuren aufwiesen, überhaupt kein Vergleich zu den mit Rost übersäten Gebrauchsgegenständen, die Reisende und einige seiner Mitbürger bei sich zu tragen pflegten.

Zuerst nahm er eine Halskette in die Hand. Bei genauerem Betrachten von dieser fiel Malinor auf, dass sie aus vielen winzigen goldenen Metallfäden bestand, die, ähnlich wie ein Stück edler Stoff, zu einem dünnem, dezent glänzendem Gewebe verwoben waren. Sanft streichelte er mit seiner Hand über jenes und er fühlte sogleich wie eine ungewohnte Wärme seinen gesamten Körper durchfuhr. Erstaunt legte er diese daraufhin wieder ab und griff mit seinen kleinen Waldelfenhänden nach einem Armband. Mit den Fingern fuhr er sanft über die eingravierten Schriftzüge und versuchte interessiert, das Relief dieser zu ertasten und zu erfassen.. Auch die verschiedenen Ringe, sowohl für Finger als auch für Ohren, schafften es durch ihre meisterhaft eingesetzten Edelsteine,  größtenteils Saphire und Diamanten, seine Aufmerksamkeit zu erwecken. Auf eine seltsame Art und Weise berührt, räumte er die Schatulle samt Schmuck an ihren ursprünglichen Ort zurück und überlegte, wie er sein frisch erworbenes Interesse weiter ausbauen könnte...

Für den Grobmotoriker Malinor war es offensichtlich noch ein langer Weg, bis er seine Leidenschaft endlich zum Beruf machen konnte, doch nahm er sich jede Möglichkeit, die er kriegen konnte. Jedenfalls gelangte er mit der Zeit unter die Fittiche eines Menschenschmiedes, den er über einen Fahrenden Händler kennengelernt hatte. Durch jenen bekam Malinor auch andere Seiten und Teile dieser großen und weiten Welt zu sehen. Jedenfalls ließ ihn sich bei seiner Arbeit beiwohnen und nahm ihn sogar manchmal mit sich unter Tage. Es stellte sich jedoch heraus, dass die großen, verzweigten Höhlensysteme nicht die richtige Art von Ort für Malinor waren. Er zog es vor, wenn überhaupt, Erze einzuschmelzen und ihre Verunreinigungen zu entfernen anstatt sich auf die Suche nach diesen zu begeben.

Obwohl Malinor mit der Zeit sehr wohl lernte simple Gegenstände aus Eisen herzustellen war er nicht zufrieden. Er wollte nicht seine restlichen Tage damit verbringen lieblos Waffen, Rüstungsteilen oder ordinäre Gebrauchsgüter herzustellen. Neue Arten von Metallen zu entdecken, neue Verarbeitungstechniken zu erlernen, seiner Kreativität freien lauf lassen, dies sind die Dinge nach denen er strebt.

So kam es zu dem letztendlich unvermeidbarem Ereignis, dass Malinor sich dazu entschloss, mit dem wenigen Grundwissen, welches er sich angeeignet hatte, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und von seinem Heimatort aufzubrechen. Das erste Zwischenziel, das er sich für seine Reise ausgesucht hatte, war das Dörflein Yew auf Drakovia, noch nicht wissend, dass dieses sich als das letztendliche Hauptziel seiner Reise herausstellen wird...

Spät in der Nacht nahm sich Malinor ein Schiff, welches ihn zu jenem Ort führen sollte. Mit kaum mehr ausgestattet als einem Werkzeugkasten, einem Sack Gold und einer Wochenration Nahrungsmitteln machte er sich also auf den Weg, ohne zu wissen, was ihn dort bei seiner Ankunft erwarten würde und was er dort vorfinden wird...