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Rückker der Aiedail Eledwhen

Begonnen von Maya, 31. März 2010, 18:38:54

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Maya

Vor nun doch schon ganz schön langer Zeit nannte Aiedail die Insel Magincia ihr zu Hause. Hier hatte sie ihre Familie und auch ihr Glück in der Liebe gefunden.

Ihr Vater lehrte sie viel über den Umgang mit der Klinge und die verschiedenen Metalle für Waffen und auch für die Rüstungen. So wuchs sie in glücklicher Kindheit auf und erinnert sich auch heute noch gerne wenn auch schwermütig an diese wunderbare Zeit zurück.

Hier in Magincia lernte sie auch ihre erste große Liebe kennen und, wie sie damals dachte, den Mann für das Leben. Gemeinsam bauten die beiden ein schönes, helles Haus mit großem Schafgehege, da ihr Liebster sich der Kunst des Schneiderns verschrieben hatte. Viele Monde vergingen und sie glaubte ihr Leben perfekt. Doch schon bald sollte dieser eine Tag kommen, der alles änderte.

Wie so oft zog sie ihre Rüstung an. Es war wie eine Art Ritual für sie geworden. Jedes Teil saß perfekt an ihrem wohlgeformten, durchtrainierten Elfenkörper. Sie liebte es, dass Metall zu spüren und streifte jedes einzelne Teil mit großer Hingabe über. Helm und Waffe streichelte sie beinahe liebevoll bevor sie diese in den Satteltaschen ihres weißen, stolzen Hengstes verstaute.

So vollzog sie dieses Ritual also auch an jenem besonderem Tag in den frühen Morgenstunden. Sie trat gerüstet und gut gelaunt aber leise, da ihr Liebster noch schlief, vor das Haus und machte ihr Pferd für den Ritt auf die Jagd fertig. Singend sattelte sie ihren Hengst, verstaute Helm, Waffe und Proviant für sich, ihren Vater und die beiden Pferde in den Satteltaschen.

Dann saß sie schwungvoll auf und hatte fast schon Mühe, dass vor Kraft nur so strotzende Tier in ruhigem Schritt zum Haus ihrer Eltern zu führen. Dort angekommen sah sie, dass auch ihr Vater schon fertig war und bereits freudig auf sie wartete.

Fröhlich ritten die Beiden nun, wie schon so viele Male vorher, in Richtung der Höhle, in der sie gemeinsam ihre Fertigkeit mit der Waffe trainierten. Unterwegs erzählten und sangen sie voller Übermut. Es war ein besonders schöner Frühlingstag. Überall begannen die Blumen aus der Erde zu sprießen und die Welt mit ihrer Schönheit zu erfreuen. Kleine Tierchen huschten über den Weg oder an ihnen vorbei und die Vögel zwitscherten lebhaft den Sommer herbei.

Aiedail sog die frische Morgenluft tief ein und hätte am liebsten laut geschrien um ihre Freude über diesen schönen Tag allen kund zu tun. Die Zeit verging wie im Flug und schon bald kamen sie an der Höhle, in der sie Jagd machen wollten, an. Sie gaben den Reittieren Wasser, ein paar Äpfel und banden sie an die Pfosten, welche hierfür vor der Höhle aufgestellt waren. Dann wurde noch einmal der Sitz der Rüstung geprüft, Helm und Waffe angezogen und los ging es.
So traten sie, wie immer, aber diesmal für das allerletzte Mal, gemeinsam in diese Höhle ein. Kurz stoppte Aiedail und schwankte als ob ihr Unterbewusstsein bereits ahnte was passieren würde. Sie nahm an, dass es daran lag, das sie noch nichts gegessen hatte, was sie nie vor einer Jagd tat, atmete tief durch und folgte ihrem Vater, der schon weiter gegangen war.

Nach ein paar ersten, unsicheren Hieben fand sie aber dann ihre gewohnte Sicherheit im Kampf wieder und schritt mutig voran. Zwar fiel ihr auf, dass ihr Vater schon nach ein paar einfachen Kreaturen ungewöhnlich stark keuchte, ja sogar geschwächt wirkte, doch führte sie dies auf die lange Winterpause, die sie gemacht hatten zurück.

Aus dem Augenwinkel sah sie ein Skelett auf ihren Vater zu laufen, war aber selbst mit dreien von diesen beschäftigt und konzentrierte sich so auf ihren eigenen Kampf.  Hätte sie genauer hingeschaut, hätte sie bemerkt, dass ihr Vater schwankte und sich gerade auf seiner Hellebarde abstütze, als das Skelett ihn angriff.
Dann ging alles sehr schnell und heute erinnert sich Aiedail nur noch Schleierhaft an diesen schrecklichen Moment. Das Skelett hieb auf ihren Vater ein, welcher schon nach dem ersten Treffer zu Boden ging. Die Waffe glitt ihm dabei ohne Geräusch aus der Hand und seine Stimme versagte als er nach seiner Tochter rufen wollte.  Diese stand, im Kampf verwickelt, am anderen Ende des Raumes aber spürte in diesem Moment die Pein ihres Vaters. Zu spät.....

Sie konnte nur noch sehen, wie das Skelett seine knochige Lanze in das Herz ihres Vaters stach und dabei dreckig und hämisch lachte. Für einen kurzen Moment blieb auch ihr eigenes Herz stehen. Tränen füllten ihre Augen gefolgt von blinder Wut. Ohne nachzudenken hieb sie wild und kraftvoll um sich, bis um sie herum nur noch Kadaver lagen. Dann sprang sie durch den Raum auf das Skelett zu welches ihren Vater getötet hatte. Mit wuchtigen, von Wut getriebenen Schlägen hieb sie auf das Monster ein bis es tot am Boden lag. Dir Traurigkeit packte sie nun voll und ganz und sie kniete weinend neben ihrem Vater und hielt dessen Hand. Leise flüsterte er ihr noch zu, dass seine mächtige stolze Hellebarde nun ihr gehöre und er stolz auf eine so kampftüchtige Tochter sei. Dann schloß er die Augen und war tot.

Aufbruch....

Aiedail merkte in ihrer Trauer um ihren Vater, dass dieser ihr das liebste auf der Welt gewesen war und zerbrach an dem Schmerz über seinen Verlust. Weder ihre Mutter noch ihr Liebster vermochten sie zu trösten. So fasste sie den Entschluss Magincia und alle Erinnerungen an ihren Vater zu verlassen. Als einziges Erinnerungsstück nahm sie seine Hellebarde mit, welche sie noch heute in ihrem Besitz hat. Sie hatte von einem kleinen Dorf weit weg gehört, in der ein kleines altes elfisches Völkchen lebte und brach dorthin auf. Hier lebte sie nun einige Monde in völliger Abgeschiedenheit und Einsamkeit. Die Zeit trocknete ihre Tränen heilte ihre Wunden, die die Trauer geschlagen hatte. So kam der Tag, an dem sie sich nach Magincia zurück sehnte. Sie hatte in der Zwischenzeit gehört, dass auch ihre Mutter gestorben war, wohl an gebrochenem Herzen und, dass auch ihr Liebster Magincia verlassen hatte. Wohin wusste aber niemand. Dennoch zog es sie zurück in ihre alte Heimat wo sie einst so glücklich war.

Rückkehr....

Aiedail ließ nun also das kleine Dorf, in dem sie ohnehin nie heimisch war, hinter sich und machte sich auf die lange Reise zurück.
Hier war sie nun also wieder. In Magincia. Alles hatte sich verändert. Es gab viele neue Häuser und die Stadt wirkte insgesamt viel lebhafter und hübscher als früher. Ihr altes Haus stand aber nicht mehr. Nun hieß es, hier wieder ganz von vorne anzufangen und neuen Fuss zu fassen. Aber das würde sie schon hinbekommen, stark wie sie war.

Ihr Herz füllte sich mit Freude. Sie war tatsächlich wieder zu Hause.