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Twisted Mind...

Begonnen von Blade, 14. März 2008, 21:03:26

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Blade

Teil 1 Mirror Mirror



Wie jeden Morgen wachte sie mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Das lag allderings keineswegs daran, dass ihr Körper einen exakten Schlafrythmus verfolgte sondern vielmehr daran, und das hatte sie erst nach vielen Nächten begriffen, dass die Sonne immer dann aufzugehen schien wenn sie wach wurde. Genauso wie die Sonne dann unterging wenn sie langsam müde wurde jedoch erst entgültig am Horizont verschwand wenn sie kurz vor dem einschlafen war. Aber nicht nur die Sonne hatte ihre Eigenheiten. Auch die Früchte die hier wuchsen schienen in ihren Händen nicht zu verdorren und die Quelle die ihr Wasser spendete schien unendlich zu fließen, auch wenn es nie geregnet hatte. Das schlechte an diesem höchst wundersamen Ort war, dass sie hier gefangen war. Eine sehr lange Zeit schon, wie lange genau das konnte sie nicht sagen, da sie jegliches Zeitgefühl verloren hatte.


Sonata Arctica, wie sie von den anderen genannt worden war, saß einmal wieder in der Nähe der Quelle, die aus dem Berg entsprang und sich in einem kleinen Teich ergoß, der sie mit Frischwasser versorgte und dachte wie unzählige Male zuvor über ihr Schicksal an diesem Ort nach.  Es war ein immergrünes Tal, umschlossen von einer riesigen Bergkette aus welcher die Quelle entsprang. Das Wasser der Quelle sammelte sich in einem kleinen Teich aus welchem sich ein Bach zog, der quer durch das Tal führte um dann wieder in einem winzigen Loch im Berg zu verschwinden. Der Bach speiste zahlreiche Pflanzen, welche die verschiedensten Früchte trugen von denen sich Sonata Arctica ernährte. Das Tal selbst war im weitesten Sinne rund und hatte ungefähr einen Durchmesser von 250 Schritten. Auf einem kleinen Hügel in der exakten Mitte des Tals befand sich ein Spiegel von ungefähr doppelter Mannshöhe.. Er war umrahmt von einem breiten Marmorrahmen, der allerlei wundersame Verziehrungen enthielt, mit denen sie allesamt nichts anfangen konnte.

Wie genau sie hierhergelangte war Sonata Arcitca selbst nicht klar. Viel zu oft hatte sie schon an der Quelle gesessen und auf den Spiegel gestarrt und über die Ironie der Situation nachgedacht. Von ihrer Kindheit wusste sie nicht viel, ihre Eltern hatte sie nie gekannt. Sie wusste nur, dass ihre Mutter bei der Geburt starb und ein Mann, genauergesagt ein Elementarist sie als Dreijährige weinend beim Leichnahm ihrer Mutter fand und aufzog. Er erkannte schnell ihr Potential und fing an sie in den Fähigkeiten der Magie auszubilden. Doch ihre Ausbildung war noch nicht weit vorangeschritten als die dümmlichen Bauern des umliegenden Dörfer ihren Meister und Ziehvater hinterrücks ermordeten weil sie glaubten er zöge eine Hexe heran. An diesem Tag im Alter von 16 Jahren verlor sie den einzigen Menschen dem sie jemals vertraut hatte. Überstürzt musste auch sie vor den Bauern, die es nun auf sie abgsehen hatten fliehen. Sie nahm ein Schiff in die Stadt Britain, wo sie ein Leben als Einzelgängerin aufnahm.

An Anschluss war sie kaum interessiert, vertraut hat sie nie jemand. Allein Alesia Acca war jemand den sie längere Zeit in ihrer Nähe duldete. Durch sie trat sie auch in die Gilde der Amazonen ein. Trotzdem blieb sie die meiste Zeit allein mit sich selbst. Große Gesellschaft war ihr zuwider gewesen. Oft hatte sie sich gewünscht, dass jemand in der Nähe plötzlich einfach verschwindet. Damals hatte sie sich in Gedanken oft an einen Ort wie diesen versetzt, wo sie niemand stören konnte und sie einfach für sich ihr Leben leben konnte. Doch so verlockend es in ihren Träumen war, so abstoßend war die Realität. Die Tageszeiten passten sich ihr an, die Bäume und die Gewässer auch, es gab keine Tiere im Tal, keine Vögel die sangen und keine Insekten im Gras. Alles war leer. Niemand mit dem sie reden. Jetzt wünschte sie sich Alesia Acca wäre hier oder würde sie befreien. Oft war sie das Tal und dessen steile Bergwände abgelaufen um einen Ausweg zu suchen doch nie hatte sie etwas gefunden. Ihre Vermutung, dass der Spiegel über einen geheimen Auslöser verfügt der ihn in ein Tor verwandelt erwieß als falsch.

Dieser Spiegel... dieser verdammte Spiegel

Plötzlich schien ihr höhnisch zuzugrinsen als wenn er sagen wollte "Du kommst hier nie wieder raus! So wolltest du es und so hast du es!"
Sie stand von ihrem Platz neben der Quelle auf und ging wütend auf den Spiegel zu. Ich will es eben NICHT so! Ich werde hier rauskommen, aber zuerst bereite ich mir das Vergnügen diesen höhnischen Spiegel zu zerstören.
Sie war nie eine gute Magierin gewesen, ihr Ausbildung wurde aprupt abgebrochen und einem anderen Meister wollte sie sich nie öffnen, doch sollten ihre rudimentären Fähigkeiten doch ausreichen einen wenn auch riesigen Spiegel zu zerstören.

Sonata Arctica konzentrierte sich und sprach leise die Worte "Vas Flam" , woraufhin sich ein Feuerball vor ihrer ausgestreckten Handfläche bildete und kurz darauf richtung Spiegel schoss. Doch der Spiegel sollte seinen Hohn behalten, denn der Feuerball schlug auf der glatten Spiegelfläche, welche ihn aufzusaugen schien und er verpuffte wirkungslos.

Sonata Arctica raufte sich mit beiden Händen die Haare. Plötzlich verspürte sie einen richtigen Hass auf den Spiegel, als wenn er an ihrer ewigen Gefangenschaft schuld sei. Ihr ganzer Körper spannte sich an und Schweißperlen traten auf ihre Stirn während sie einen Feuerball nach dem anderen auf den Spiegel schleuderte. Einer um den anderen zerschellte an der Spiegelfläche. Doch langsam geriet sie praktisch in einen Rausch und konnte einfach nicht aufgeben. Sie rief nochmals 4 Feuerbälle herbei doch ließ sie sie diesmal um sich kreisen anstatt sie einzeln zu verschießen. Wäre sie nicht so in Rage gewesen, hätte sie die dunklen Wolken die aufzogen bemerkt - die ersten Wolken über diesem verwunschenen Tal. Endlich hatte sie alle 4 Feuerbälle sauber unter Kontrolle. Sie ließ sie alle im hohen Bogen auf den Spiegel zurasen - einen Feuerball in jede Ecke des Rahmens. Alle vier schlugen gleichzeitig ein und für einen Bruchteil eines Moments sah es so aus als ob sie erfolgreich gewesen wäre doch auch diesmal triumphierte der Spiegel.

Sonata Arctica sank erschöpft auf dem Boden zusammen. Erst jetzt bemerkte sie den verfinsterten Himmel. Sie kniff die Augenbrauen zusammen und blickte sich nochmals um. Ihr Blick blieb abermals am Spiegel hängen, auf dessen Rahmen nun einzelne Motiveder Verziehrungen anfingen in dem rotorange der Feuerbälle zu glühen. Sie trat näher an den Spiegel heran und bemerkte erschreckt, dass er nicht mehr ihr Spiegelbild zeigte. Ängstlich trat sie einen Schritt zurück .

Das Bild verschwamm und wurde langsam klarer - doch es war nicht ihr Spiegelbild wie sie es erwartet hatte....


to be continued

Blade

Teil 2 Answers to Questions never asked....


Blitze zuckten über ihm am Himmel und verursachten ohrenbetäubenden Donner, der Wind begann sich wie wild zu einem Sturm aufzusschaukeln und die Wolken liesen soviel Wasser vom Himmel, dass man hätte glauben können sie wollten alle Versäumnisse der letzten Zeit nachholen. Doch all das ging an Sonata Arctica vorbei, selbst dass sie komplett durchnäßt war kümmerte sie nicht, denn das alles war garnichts verglichen mit dem was der Spiegel nun zeigte.


Sie sah eine Frau, offensichtlich eine Bäuerin und einen Mann der von hohem Adel zu sein schien. Die Bilder zeigten wie sie sich das erste mal begegneten, wie sie sich heimlich trafen und wie sie sich schließlich liebten. Dann verschwamm der Spiegel abermals und zeigte wie die Frau ein Kind austrug und gebahr. Wieder verschwamm der Spiegel und zeigte nun die Frau mit ihrem vielleicht dreijährigen Kind, ihrer Tochter, über die Felder gehen. Das Bild wechselte und zeigte den Adligen, wie er einem Vertrauten befahl die Frau und das Kind zu töten weil er sich durch sein Ansehen kein Kind mit einer Frau des unteren Standen leisten konnte. Wiederum wechselte der Spiegel und zeigte nun wie der Vertraute des Adligen die Frau in einem unbeobachteten Moment auf dem Feld überraschte und aus einiger Entfernung mit einem Pfeil ermordete. Das Letzte was die Frau zu ihrer Tochter sagte war:

"Renn Fiona! Renn soweit du kannst und versteck dich! Fiona......

Je mehr der Spiegel gezeigt wurde desto schlechter ging es Sonata. Ihr wurde schwindlig und ihr Schädel brummte als wollte irgendetwas hinaus was schon zulange darin geschlummert hatte. Als im Spiegel gezeigt wurde, wie das Mädchen entkam und von einem Wanderer gefunden wurde bestätigte sich das, was sie insgeheim von Anfang an gewusst hatte. Der Wanderer war ihr frührer Meister, die Bäuerin war ihre Mutter gewesen an die sie sich bis heute nie erinnert hatte und der Adlige, der sie ermorden lassen wollte war ihr Vater! Das letzte was der Spiegel zeigte war, dass ihr Vater der Adlige all die Jahre nach ihr suchen ließ bis er sie schließlich fand, der Angriff der Bauern die ihren Meister töteten war auch von ihm angezettelt worden. Das alles war zuviel für sie, der Schwindel nahm zu und sie wurde schließlich unter einem lauten Donnern ohnmächtig.

"Fiona....."

"Fiona....."

"Fiona....."


In ihrem Schädel pochte es heftig. Ihr war als wäre sie ewig weggtreten gewesen dennoch fühlte sie sich gleichzeit als ob sie immer noch eine Menge Ruhe brauchte. Ständig huschten die Bilder ihrer Mutter die sie im Spiegel gesehen hatte durch den Kopf. Die Nüchternheit mit der der Spiegel die Bilder gezeigt hatte war schrecklich gewesen. Sie blinzelte um richtig wach zu werden. Und plötzlich war sie hellwach. Wo war sie? Wo war das Tal, die Berge, der Fluß... der Spiegel? Sie lag auf einer großen Grünfläche, hörte von der Ferne her ein Meer rauschen. Sie musste wieder in Drakovia sein. War das alles? Hatte sie nur die Wahrheit über ihre Vergangenheit erfahren müssen? Wollte der Spiegel ihr das sagen und sie dann wieder zurückschicken? Aus welchem Grund?

Sie beschloß erstmal nicht weiter darüber nachzudenken und erstmal die Umstände zu akzeptieren. Sie war jetzt um einige Erfahrungen reicher. Sie wusste ihren richtigen Namen: Fiona. Diesen würde sie von nun an als ihren Vornamen annehmen. Den Nachnahmen würde sie bei Arctica belassen, da er ihr von ihrem Meister gegeben wurde, der ihr das Leben rettete und quasi ihr Vater war. Sie kannte nun das geistige Erbe beider Personen, das sie in ihrer Brust trug daher war ihr Name "Fiona Arctica". Die andere Erfahrung war, dass Menschen die Macht besaßen immer darauf aus sind ihre Macht zu behalten, wie sie es bei ihrem leiblichen Vater, der Adlige der ihre Mutter geschwängert hatte und dann umbringen lies gesehen hatte. Sie würde von nun an noch misstrauischer Gegenüber jedem sein der in irgendeiner Weise Macht besaß. Vor allem gegenüber Männern die Macht besaßen. Und eines schwor sie sich: Nie würde sie sich leichtfertig einem Mann hergeben, sie wollte nicht den gleichen Fehler begehen wie ihre Mutter.

Nachdem sie etwas zu Kräften gekommen war beschloß sie herauszufinden wo sie war. Sie traf bald auf einen Weg der sie schnell in die Stadt Britain trug. Doch Britain war nichtmehr so wie sie es in Erinnerung hatte. Etwas schreckliches musste geschehen sein. Sie beschloß sich nach der Gilde der Amazonen zu erkundigen. Wenn Alesia Acca noch lebte dann würde sie sie dort finden. Sie bekam die Information irgendwo an den Bergen im Nordosten sei die Feste der Amazonen. Nachdem sie sich ein Pferd besorgt hatte trat sie den weg gen Norden an.

Auf dem Weg atmete sie tief durch: Sie war jetzt Fiona Arctica. Eine Sekunde hatte sie mit dem Gedanken gespielt ihre äußere Erscheinung zu ändern doch dann davon abgelassen da sie die gleiche Person wie davor war nur mit anderem Hintergrund. Doch die Welt in die sie zurückgekehrt war, war eine andere. Und das Geheimnis des Spiegels war auch noch ungelüftet, sie hoffte irgendwann einmal eine Erklärung dafür zu bekommen.

"Hoffentlich kann mir Alesia einige Fragen beantworten....", dachte Fiona und schaute unwillkürlich an sich herunter und bemerkte ihre stark in Mitleidenschaft gezogenen Kleidung "... und hoffentlich kann sie mir helfen etwas zum Anziehen zu besorgen"

Und so ritt Fiona Arctica (ehemals Sonata) mit neuem Namen in der für sie neuen Welt zu einer alten Freundin....