Die schwarze Pest aus dem Meer

[Ylenavei]

Der Herbst hatte sich schwer über Drakovia gelegt. Nur mühsam schien die Sonne im elften Mond den Horizont zu erklimmen. Viele Tage wurden nicht recht hell, und wenn, dann nur für einige wenige Stunden. An diesem Morgen schien der Nebel ganz besonders zäh zu sein. Unnachgiebig hielt er sich in den Tälern, auf Waldlichtungen, über Feldern und Flussläufen. Zwischen den weißen Schwaden herrschte eine Stille, die selbst in dieser Jahreszeit widernatürlich war.

Wer an diesem Morgen aus unruhigem Schlaf erwachte, mochte direkt spüren, dass dieser Tag anders war. Die Welt war zu schweigsam. Selbst der Wind klang befremdlich, und das Geräusch des Meeres, welches sonst mit sanftem Rauschen die Luft an den Küsten erfüllte, schien an diesem Tag dumpf und trüb. Je näher die Erwachenden ihr Nachtlager am Meer eingerichtet hatten, desto übler musste ihnen der Geruch erscheinen, welchen der Morgenwind vom Wasser her herbeitrug. Faulig, ungesund, und zutiefst fremd lockte er allerorts auf Drakovia die  Bewohner auf die Straße.

Die Fischer der verschiedenen Völker waren als erste auf gewesen und zu den Küsten hinausgegangen. Nun kehrten sie zurück, mit bleichen, verstörten Gesichtern, von Übelkeit und Furcht gezeichnet. Leere Netze trugen sie bei sich, und kleine Stücke Strandgut, von dunklem Pech überzogen. Sie seien garnicht erst hinausgefahren auf das übelriechende Meer. Die Wellen trügen an diesem Morgen schwarzes Pech, und die zähe, übelriechende Masse habe Klippen und Strände mit Schrecken überzogen.

Jene, die sich selbst von den Beschreibungen der Fischer überzeugen wollten und zu den Stränden eilten, mussten sich tapfer dem Gestank stellen, welcher von der schwarzen Pest ausging, die sich dort unerbittlich über alles Leben legte. Verunsicherung und Furcht hielten in den Siedlungen Einzug, und viele eilten, die Gelehrten ihrer Völker um Rat und Hilfe zu bitten.

Allerorts wurden Ratssitzungen abgehalten und die Belesenen schleppten Bücher und Schriften umher. Denn wo immer alte Aufzeichnungen und Erinnerungen bewahrt wurden, keimte die Hoffnung, dass jene schwarze Pest nicht so neu war, wie sie den allermeisten Bewohnern Drakovias schien.

Einst hatten die fünf Urvölker Drakovias sich noch vereint dem Unglück gestellt, mit welchem der Eine ihre Heimat wieder und wieder überzogen hatte, und an ihrer Spitze hatte der tapfere König Athomer, ein Mensch gestanden. So kamen bald die Gelehrten aller Völker zum selben Ergebnis. Wenn sich ihre Vorfahren einst solchen Unglücks wie der schwarzen Pest aus dem Meer zu erwehren gewusst hatten, dann mussten sich Überlieferungen ihrer Künste dort finden, wo König Athomers Erbe bewahrt werden mochte:
In der Bibliothek zu Britain.

Wie ein Lauffeuer verbreiteten sich Nachricht und Gerüchte unter den verunsicherten Geschöpfen, und in der Hoffnung, das Meer, an welchem sie alle lebten, zu retten, machten sich viele, einzelne Bürge wie auch Gesandschaften, auf den Weg in die Stadt Britain, um dort nach Hilfe zu suchen.

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Es darf von jetzt an gerne zu den geschilderten Ereignissen frei rp't werden. Treffpunkt für das Quest ist im Untergeschoss der Bibliothek in Britain um 16:30. Ich bitte euch jedoch, dort nicht vor Questbeginn herumzusuchen, ihr verderbt euch nur selbst den Spaß . Wer nicht weiß, wo die Bibliothek ist, möge andere Player oder mich fragen, oder noch besser: im RP Erkundigungen einholen. Desweiteren könnt ihr euch auch vorab zur gemeinsamen Anreise treffen (ich werde eine Mitreisegelegenheit von Yew aus anbieten) oder euch vorab Zeit zum Suchen nehmen.

Wenn die Bösen, die ich als alleiniger Questgeber leider nicht direkt mit einbinden kann, die Geschehnisse auf Drakovia in ihr RP einbinden möchten, mögen sie das gerne tun. Vielleicht ergibt sich daraus ja sogar ein Hintergrund für ein eigenes Chaosquest.

Somit wünsche ich euch heute viel Spaß,
Gruß,
Ylenavei/ GM Kathelyen

[Ylenavei]

Jene Vermutungen, die den Bewohnern Drakovias Hoffnung gegeben hatten, hatten sich bewahrheitet. Die tapferen Bürger Britains hatten gemeinsam mit einer Gesandschaft aus Yew eine Chronik gefunden, welche vor Jahrhunderten von Athomer selbst verfasst worden war. Es hatte, so schrieb der einstige König, schon einmal eine übelriechende, schwarze "Drachenpest" gegeben, welche die Küsten Drakovias verseucht hatte. Die Götter der fünf Urvölker hatten ihnen einst die Macht gegeben, diese Pest hinfortzuspülen und ihre Welt zu reinigen. Fünf Schlüssel waren den Völkern überantwortet worden, auf dass diese Macht in Zukunft nur in Einigkeit und zum Wohle ganz Drakovias entfesselt werde. Jedes Volk hatte für sich einen der Schlüssel verborgen, und Athomer hatte Rätselverse niedergeschrieben, welche den Weg zu jedem einzelnen Versteck weisen sollten.

Sogleich hatte sich eine Gruppe unerschrockener, hilfsbereiter Menschen und Waldelfen auf die Reise gemacht, die fünf Schlüssel zur Rettung ihrer Heimat zu suchen und zusammenzutragen. Ihr Weg führte zu den Ruinen von Trinsic, in die Wälder von Yew, in die Grüfte im Norden des Zwergenreichs Minoc, und schließlich gar bis in das verborgene Ilshenar. Doch letztlich sahen sie ihre Hoffnung schwinden, zumal alles darauf hindeutete, dass der letzte Schlüssel auf dem tiefen Grund des Meeres verloren lag. So schien es einem gütigen Wink der Götter gleich, dass es den Hochelfen in Magincia bereits in Vorfeld gelungen war, den verlorenen Schlüssel zu bergen. Kaum dass man in Magincia Kunde von den tapferen Reisenden erhalten hatte, hatten die Hochelfen einen Boten mit dem fünften Schlüssel nach Britain gesandt. Die Freude der tapferen Reisenden war groß gewesen, als der verloren geglaubte Schlüssel sie bei ihrer Rückkehr bereits erwartete.

Von neuer Hoffnung gestärkt waren sie sogleich auf die alten Felder der Fünfvölkerschlacht bei Orestes gezogen, wo die fünf Schlüssel den Aufzeichnungen gemäß zu ihrem Schloss finden sollten. Es hatte sich gezeigt, dass das alte Schlachtendenkmal dort wahrlich einen Zauber verbarg, welcher, einmal ausgelöst, einen goldenen Regen über Drakovia brachte. Allein der Anblick der funkelnden Tropfen löste bei den Bewohnern der Insel überschwängliche Freude aus, und es zeigte sich rasch, dass der Goldregen nicht nur den üblen Gestank aus der Luft zu waschen wusste, sondern ebenso die abscheuliche schwarze Masse auf dem Meer und an den Küsten aufzulösen vermochte. Einige der Tropfen hatten sich letztlich zu golden funkelnden Kristallen verhärtet, gleich als wollten sie die tapferen Reisenden auf immer an diesen letztlich so segensreichen Tag erinnern.

Es würde noch einige Tage dauern und vieler fleißiger Helfer bedürfen, die Folgen der schwarzen Drachenpest gänzlich zu beseitigen. So würde es tote Fische und andere Tiere zu sammeln und zu bestatten geben, und andere, von Übelkeit und Verklebtsein Geschwächte würden Pflege bedürfen, um wieder vollständig zu genesen. Unter allen Geschöpfen Drakovias hielt jedoch eine tiefe Dankbarkeit gegenüber ihrer Götter und den redlichen Reisenden Einzug, für die Rettung ihrer Heimat, welche ihnen allen über kurze oder lange Zeit lieb geworden war.

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Hiermit möchte ich mich bei allen Beteiligten für das gelungene Quest und vor allem euer Durchhaltevermögen bedanken . Es hat mir großen Spaß gemacht, und ich habe fürs nächste Mal einiges dazugelernt.
So tut es mir leid, dass ich nicht daran gedacht habe, hier nochmal die Grundlagen zur Questteilnahme im Einzelnen reinzuschreiben. Das hätte uns vielleicht einige Organisationspannen und somit Zeitverlust erspart. Beim nächsten Mal denke ich dran .

Für diejenigen, die das Quest vorzeitig abbrechen mussten, hat Merdille noch eine kleine Belohnung. Sprecht sie doch einfach mal im RP drauf an, wenn ihr sie trefft..dann wird sie sie euch sicher gerne aushändigen.

Wie aus dem RP hervorgeht, ist die schwarze Pest hiermit beseitigt. Dennoch soll sie im RP nicht einfach in Vergessenheit geraten. Wer sich weiterhin damit beschäftigen möchte, sei zu RP um Aufräumarbeiten und Ursachenforschung herzlich eingeladen . Ich habe das Posting zum Questverlauf zudem absichtlich sehr knapp verfasst, um euch den Raum zu lassen, selbst Geschichten zu den Erlebnissen während der Drachenpest und des Quests zu schreiben. Ich freue mich also schon auf Lesestoff .

Viele Grüße,
Ylenavei /GM Kathelyen