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Thulon Uoswer

Begonnen von Weltenbummler, 20. Juli 2009, 00:15:15

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Weltenbummler

,,Wo sind eure Einkünfte, her damit?!", die Familenmitglieder der Zwergen Uoswers zucken unter dem lauten Gebrüll zusammen. Der Sohn stellt sich schützend vor die Haustür und schiebt seine schon gebrechliche Mutter zur Seite. Draußen schlägt der Söldner des Königs wieder gegen
die Tür:,, Im Namen des Zwergenkönigs Ahrun vom Königreich Oplandia verlangt nach seinem zustehenden Gold!"
,,Wo bleibt dein Vater nur, er wusste doch, dass heute wieder Gold eingezogen wird, da treibt er sich so lange in der Miene umher? So geht das schon eine Ewigkeit, habe ich das Gefühl.", flüstert die Mutter leise. Thulon zuckt nur ärgerlich mit den Schultern:,,So was kann man sich doch nicht gefallen lassen! Wir haben kaum noch etwas zu Essen hier und der König schwimmt im Gold." ,,Sprich doch nicht so von dem Väterchen, du als Ahnenwächter...-" die beiden werden wieder durch lautes Gepolter vor der Tür unterbrochen, als die Stimme des Familienvaters draußen zu hören ist:,,Geht von meiner Türe weg! Ihr schlagt sie ja noch gleich ein!" ,,Dann her mit euren Einkünften!" brüllt ihm der Söldner entgegen. Mutter und Sohn schauen sich besorgt an, dann hören beide draußen ein Klimpern von Gold und die Türe wird aufgerissen. Murrend steht der Vater vor der Türe und hinter ihm verschwind der Söldner mit dem Sack Gold. ,,Ich hoffe du hast ihm nicht unser ganzes Gold gegeben?!", fragt Thulon unwirsch.
,,Sollte uns dieser Verrückte die Tür einrennen, wie letzte Woche?", die Mutter steht mit verschränkten Armen bei ihrem Mann.
,,Diese ganze Misere ist doch nicht mehr auszuhalten, tagtäglich eile ich zu meiner Ausbildung als Ahnenwächter und eigentlich sollte ich doch hinter dem Väterchen stehen, aber so etwas kann man doch nicht unterstützen oder gar verehren!", der junge Thulon verschwindet grummelnd in seiner Dachkammer.
,,So kann ich hier nicht weiter leben: sehen wie meine Familie verarmt und einen so goldgierigen König unterstützen, der sein eigenes Land in den Ruin treibt.", so legt sich Thulon grübelnd auf sein Strohbett und blickt grimmig an die Decke.

Vor einigen Tagen kamen Gerüchte von einem weit entfernten Land namens Drakovia auf. Dort solle vor kurzem die unterirdische Zwergenstadt Minoc aufgebaut worden sein. Ein Ort, an dem die Zwerge in Frieden leben konnten und von einem gütigen Väterchen regiert.

Am nächsten Morgen wacht Thulon früh auf, die ersten Sonnenstrahlen durchdringen die Nischen zwischen den Dachbalken. In der Nacht erinnerte er sich wieder an die Fremde Stadt Minoc. ,,Ich werde dorthin reisen!", schnell packte er einige Kleinigkeiten in einen Beutel und stürmt die Treppe hinunter. Unten kocht seine Mutter schon einen Sud und der Vater sitzt müde auf der Holzbank. Beide sehen erschrocken zu ihrem Sohn auf, als dieser bepackt die Treppe hinuntergestürmt kommt. ,,Wo willst du denn hin?", fragt ihn die Mutter aufgebracht, ,,hast schon alle deine Sachen gepackt? Was ist los?".
,,Ich werde abreisen Mutter.", Thulon stellt sich entschlossen vor die Türe. ,,Ich werde nach Minoc gehen und dort einem richtigen, guten Väterchen dienen und euch, wenn ich erfolgreich gewesen bin zu mir holen!"
,,Ach, diese Stadt ist doch nur ein Gespinst der Leute, die auf Wunder hoffen!", murmelt der Vater und blickt wieder resignierend auf die Tischplatte. ,,Vater, ich meine es ernst! Ich werde dorthin reisen und ihr könnt mich nicht aufhalten. Es ist doch zu unser allem Besten!", Thulon tritt näher zum Vater heran und blickt ihm entschlossen in die Augen. ,,Mein Sohn, ich wusste das dieser Moment irgendwann kommen wird.", er schließt seine Augen und seufzt, ,, Frau, pack dem Jungen zu Essen und einen Krug Bier ein." ,,Wie bitte?! Das soll doch nicht euer Ernst sein?", die Mutter hat entsetzt den Löffel in den Topf fallen gelassen und ihre Hände in die Hüften gestemmt. ,,Das ist mein Ernst, Muttchen.", Thulon spricht nun ruhig und geht auf seine Mutter zu, ,, ich werde uns hier herausholen und euch beiden ein gutes Heim für euren Ruhestand bieten." Die Mutter hat nun Tränen in den Augen: ,,So soll es dann wohl sein mein Sohn." Sie kramt etwas Essen aus dem Schrank und reicht es ihm. ,,Ich habe genug Gold angespart um meine Reise zu finanzieren, also müsst ihr euch darüber keine Gedanken machen und wenn ich dort Arbeit gefunden habe, werde ich euch Gold schicken."

Die Eltern verabschieden sich von ihrem Sohn und schauen ihm hinterher, währenddessen dieser entschlossenen Schrittes Richtung Süden zum Hafen schreitet.