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Runward Odinsson

Begonnen von Moondragon, 07. Februar 2007, 21:38:41

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Moondragon

Auszüge aus dem Tagebuch von Dankwart Runirje:

1.2. 1195

,,Warum zum Teufel soll ich das machen? Ich habe gar keine Lust dazu! Ich will lieber Gedichte schreiben! Und mit der Harfe spielen..."

Dieser Junge. Jedes Mal, wenn er im Wald Kräuter sammeln soll, kriegt er einen kleinen Wutanfall. Es stimmt ja schon, dass er das Zeug zu einem Druiden hat. Und es stimmt ja auch, dass ich über jeden Schüler froh bin. Ich werde langsam alt, und von uns alten Druiden, wie sie in den Geschichten von Britannia, Gallien, und Germanien vorkommen sind nur noch sehr wenige übrig. Unsere Zeit ist vorbei.
Aber bei der grossen Göttin, warum musste ich gerade so einen Bengel in mein Haus nehmen! Wenn er etwas tut, woran er Spass hat, dann legt er eine ungeahnte Energie an den Tag, und lernt wie ein Verrückter. Und das ist zum Glück fast alles, was ich ihm beibringen will. Sogar die Verwendung von Umschlägen und Salben beherrscht er schon anständig- und er ist erst sieben! Nur das Kräutersammeln selbst hasst er wie die Pest. Seufz...

,,Runward, nun geh endlich!"

5.8. 1200

Er ist zwölf. Er lernt nun immer schneller. Er beherrscht die alten Melodien und Geschichten. Er weiss, was nötig ist, um Kranke zu heilen. Er kann erste schwache Tränke selbstständig brauen. Und vor allem- er ist ruhiger geworden. Ausgeglichener. Obwohl es uns Druiden eigentlich verboten ist, habe ich ihn die Kunst des Schwertkampfes gelehrt, und dafür den Stab stehen lassen. Mit einem Stab durchdringt man keine Rüstung mehr. Dieses Jahr an Beltane werden wir ihn in den ältesten Zauber der grossen Göttin einführen- die Entstehung eines neuen Menschen. Er ist für sein Alter sehr erwachsen. Ich kann mit ihm über Politik philosophieren, dichten, und neue Lieder schreiben.

26.2.1206

Achtzehn Jahre... achtzehn Jahre, in denen ich einen jähzornigen, nervösen aber fähigen kleinen Jungen zu einem Mann heranwachsen gesehen habe. Er ist ruhig geworden, kräftig und gross. Er beherrscht alles was nötig ist, um für sich selber zu sorgen. Er hat sein Leben in den Dienst der Göttin gestellt, aber ist gut genug um Magie auch selber wirken zu können.  Und ich hege die Hoffnung, dass er vielleicht seinen eigenen Zirkel leiten wird. Aber das wird ein weiter Weg für ihn...
Ich habe ihn als Abschlussarbeit eine kleine Harfe bauen lassen, und ihn ein Lied über sein Leben dichten lassen. Wir mussten weinen, als er es vortrug. Genau wie jetzt, da er seine Harfe auf den Rücken schnallt, einige Kräuter einpackt, und mir Lebewohl sagt. Dann geht er zu seiner Mutter, und sagt ihr auch Lebewohl. Er sagt, er habe von einem Land namens Drakovia gehört und werde dorthin ziehen. Ich wünsche ihm alles Glück dieser Welt.

Am Waldrand dreht er sich noch einmal um, und winkt. Ich nehme seine Mutter- meine Frau in meine Arme. Er hat versprochen uns zu besuchen. Er war nicht mein Sohn, aber ich bin stolz auf ihn. Und ich glaube, ich werde das, was mir von meiner Kraft noch verblieben ist benutzen, um hin und wieder nach ihm zu schauen.