• Willkommen im Forum „DragonCastle Freeshard Forum“.
 

Neuigkeiten:

Server Rev 257 (27.09.2009)
Data Version 1.7.2.3
Client Version 2.1.0.35

Hauptmenü

Tod eines Paladins

Begonnen von Christian, 26. Februar 2009, 17:10:38

« vorheriges - nächstes »

Christian

Geschwind trabt der berittene Bote durch die engen Gassen Britains bis er sein Ziel erreicht hat - die königliche Burg. Er schwingt sich herab, zurrt seinen Gaul am Stalle fest und passiert das königliche Tor. Sogleich macht er sich bei des Königs Berater vorstellig, um diesem eine Nachricht zu überreichen. Getaner Arbeit kehrt er von dannen.

Im Kerzenschein seiner Dienstkammer öffnet er den Brief, liest die geschriebenen Zeilen und erstarrt wie zu Eis.

"Eure Majestät, Eure Majestät, das solltet Ihr Euch anhören!", ruft der Berater aufgebracht, als er den großen Saal betritt, wo das Landesoberhaupt zur selben Zeit sein Mahl zu sich nimmt. "Eine Nachricht vom 3. Regiment, welches sich derzeit auf Erkundung im hohen Norden befindet!" "Fahrt ruhig fort.", erwidert der König mit halvollem Munde. Er räuspert sich noch kurz und trägt die Nachricht vor ...

An Eure königliche Majestät,

wir bedauern zutiefst Euch mitteilen zu müssen, dass in den frühen Morgenstunden der Leichnam des Ordensmeisters der Paladine, Coldron Vandora aufgefunden wurde. Auf unserem Rückweg nach Britannia haben wir Rast in einem kleinen Dorf namens Busenbimmel gemacht, wo wir die Leiche des Vandora - in einer Güllegrube schwimmend - aufgefunden haben.

Die Umstände seines Todes sind ungewiss, wir konnten auch keine Erfolge bei der Befragung der Dörfler erzielen. Nach eigenem Gutdünken halte ich es für angebracht, den Leichnam nach Britain zu überführen.

Euer ergebener Edgar Morgenstern, Hauptmann des 3. Regiments 


Hinrich von Britannia

Der Schock über das Gehörte ließ Hinrichs Gesicht zu einer Maske erstarren. Er zwang sich die Essensreste in seinem Mund herunterzuschlucken und suchte dann nach passenden Worten. Da ihm scheinbar nichts einfiel, was er dazu hätte sagen können, starrte er minutenlang einfach in die Luft.
Dann plötzlich, für alle Anwesenden etwas überraschend, sprang er auf und gab mit monotoner Stimme einige Anweisungen.
Danach begab er sich in die Kapelle und verbat sich fürs erste jede Störung. Er versuchte Trost im Gebet zu finden, doch in seinem Kopf dröhnte eine Stimme und wiederholte immer wieder drei Worte:
            " Güllegrube in Busenbimmel"

Welch unwürdiger Tod für einen Helden Britains! Welch großer Verlust für das Land und auch für den König selbst, der in Coldron Vandora immer einen ehrlichen Ratgeber gehabt hatte.

Christian

An diesem finsteren Tag ließ Edgar Morgenstern alles Nötige für die Rückreise nach Britain vorbereiten. Die Männer zurrten ihre Säcke, schlossen ihre Schnallen, sattelten ihre Pferde und versammelten sich schließlich zur Abreise.
Aufgebahrt in einer hölzernen Kiste transportierte man den in Leinen eingewickelten Leichnam Vandoras. Sein Körper war aufgedunsen und stank zum Erbrechen. Nichts desto trotz war es für Edgar eine Selbstverständlichkeit und zugleich ein Zeichen der Ehrerbietung diese Last seinem ohnehin schon etwas angeschlagenem Regiment aufzuhalsen.

Busenbimmel lag hoch im Norden, Bergpässe mussten überwunden und eisige Flüsse überquert werden, doch es waren bekannte Pfade und nach einigen verstrichenen Monden erreichte das dritte Regiment nun endlich Britain. Alsbald stellte sich bei den Männern - trotz ihrer traurigen Fracht - ein wohliges Gefühl ein, als sie die schützenden Mauern der Stadt wieder um sich erblickten.
Edgar ließ dem Königshaus Meldung geben, dass sich sein Regiment wieder eingefunden hatte und der Leichnam dem Bestatter überstellt wurde.



Seine verklebten Augen öffneten sich langsam. Nur schwer gelang es ihm sich wieder ans Tageslicht zu gewöhnen. Rang er nach Luft, so er stieß diese unter erbrechendem Husten wieder hinaus. Allmählich stellten sich die ehemaligen Körperfunktionen wieder ein und auch seine Gedanken fingen nun an das Erlebte einzukreisen. Ein Wunder, dass er sich noch an alles erinnern konnte ...


Der britainsche Leichenbestatter bereitete sich wie jeden Morgen auf sein Tagewerk vor. Der Tote musste gewaschen, etwaige Wunden verdeckt und optisch ansprechend wieder hergerichtet werden. Außerdem müsse dem Kloster Bescheid gegeben werden. Diesen Ablauf genauestens eingeprägt machte sich der Bestatter auf zum Verwahrungsraum, wo die Truhe mit dem Leichnam des Paladins lag. Er öffnete das Fenster und entzündete ein paar Kerzen, um der Seele des Toten rituell die Möglichkeit zu geben zu entweichen, so wie die Tradition an ihn weitergebenen wurde. Er schob den schweren eisernen Riegel beiseite und deutete seinem dazugestoßenem Lehrling an die Abdeckung mit anzuheben. Doch mit dem was nun zum Vorschein kam, hätten sie beide nicht gerechnet.
"Ladislaus, bist du dir sicher, dass dies hier die Truhe ist, die der Hauptmann lieferte?" "Gewiss Meister, wir beide haben sie doch noch des gestrigen Tages hier eingelagert." Ungläubig blickte er umher und versuchte sich einen Reim auf die Geschichte zu machen. Denn vor ihm lag die Leiche einer verknorrten, schütteren Greisin.


Christian

Ein Brief erreicht den Palast. Es steht geschriebenen:

Eure Majestät,

ich bitte um eine Audienz.

Mögen die Viere Euch schützen.

C.V.